Corona-Pandemie COVID-19 und die Einflussfaktoren auf Sterblichkeit

Wuppertal · Die COVID-19-Pandemie bietet der Wissenschaft zahlreiche Anknüpfungspunkte. Die Forschung soll unter anderem dazu beitragen, den bisherigen Verlauf der Pandemie zu analysieren und daraus hilfreiche Erkenntnisse für mögliche weitere Ausbruchswellen zu ziehen. Die Bergische Uni in Wuppertal hat nun eine Studie veröffentlicht.

 Die Bergische Uni in Wuppertal.

Die Bergische Uni in Wuppertal.

Foto: Bergische Uni

Unter dem Titel „Corona-Sterblichkeitsentwicklung, Gesundheitsindikatoren und die Umwelt: Empirische Evidenz für OECD-Länder“ kooperierte das Europäische Institut für internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW) unter Leitung von Prof. Dr. Paul J.J. Welfens mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der ETH Zürich. Laut eigenen Aussagen ist sie die weltweit erste ökonometrische Studie zur COVID-19-Todesrate in den Industrieländern. Die nun vorliegenden Ergebnisse weisen auf drei zentrale Einflussfaktoren für die Sterblichkeit hin.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen, der Anteil der Übergewichtigen in der Bevölkerung sowie die Rolle der Staubbelastung in der Luft als positive Einflussfaktoren für die Sterberate angenommen werden können. „Diese Erkenntnis bietet eine Basis für ,Hotspot‘-Prognosen. Im Falle möglicher weiterer Ausbruchswellen könnten so nationale und regionale Gefahrenpunkte ermittelt werden: Überall dort, wo die drei Einflussfaktoren in einem gewissen Maß zusammenwirken, wäre die Voraussetzung für einen solchen Hotspot gegeben. Mithilfe dieses Wissens könnten vorbeugende Maßnahmen getroffen und Menschenleben gerettet werden“, erklärt Prof. Welfens.

Darüber hinaus befasst sich die Studie mit den verschiedenen nationalen Strategien im Umgang mit der Ausbreitung des Virus: „In den Ländern Schweden, Großbritannien und Niederlande, die sich für die Strategie der Herdenimmunität entschieden haben, stellen wir zunächst eine erhöhte nationale Todesrate fest. Endgültige Aussagen über die Auswirkungen der gewählten Strategie lassen sich jedoch erst mit Betrachtung der Gesamtausbruchszeit treffen“, so Prof. Welfens.

In einer ausführlichen Stellungnahme ordnet der Wissenschaftler der Bergischen Universität die gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Tian Xiong sowie Prof. Dr. Lucas Bretschger und Dr. Elise Grieg von der ETH Zürich erarbeiteten Ergebnisse ein, und formuliert Vorschläge zum Umgang mit den neu gewonnenen Erkenntnissen.

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