Bergische Wirtschaft IHK-Blitzumfrage zu angekündigten US-Zöllen

Wuppertal · US-Präsident Donald Trump hat mehrfach Zölle auf europäische Waren angekündigt und jetzt auf erste Warengruppen eingeführt. Die Bergische IHK hat deswegen eine Blitzumfrage durchgeführt, um zu erfahren, welche Auswirkungen die Zölle auf die bergischen Unternehmen haben könnten.

Die Hauptgeschäftsstelle der IHK in Elberfeld.

Foto: Achim Otto

Mit 197 Firmen nahmen weniger Betriebe an der Umfrage teil als bei vergleichbaren Befragungen zuvor. Daraus schließt die IHK auf eine geringere Betroffenheit als bei anderen Themen. Auch der Großteil der antwortenden Unternehmen rechnet nur mit geringen Umsatzeinbußen. Rund ein Viertel der teilnehmenden Unternehmen mit einem US-Geschäft gab aber an, dass sie deutliche Umsatzeinbußen befürchten. In Einzelfällen drohten auch existenzbedrohende Einbußen oder gar der Verlust des US-Geschäfts.

„Je höher der Anteil des US-Geschäfts am Gesamtumsatz ist, desto gefährlicher sind die Auswirkungen möglicher Zölle. Daher raten wir Unternehmen, sich nach Möglichkeit durch differenzierte Absatzmärkte resilienter aufzustellen“, erklärt IHK-Außenwirtschaftsreferent Jasper Rust. Die Bergische IHK hilft Unternehmen bei diesem Thema.

Trotz dieser handelspolitischen Bedrohungslage gaben nur fünf Unternehmen an, dass sie überlegen, Produktionen in die USA zu verlagern. „Eine Produktionsverlagerung ist aufgrund der bergischen Unternehmensstruktur mit vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen häufig keine oder eine nur schwer umsetzbare Alternative“, so Rust.

Außerdem würden diese Zölle nicht primär zum Schutz von US-Branchen eingeführt, sondern sehr wahrscheinlich als Verhandlungsmasse für einen „Deal“ genutzt werden. „So besteht die Möglichkeit, dass die Zölle auch schnell wieder ganz oder teilweise zurückgenommen werden könnten“, so Rust.

Die Mehrzahl der Unternehmen spricht sich deshalb auch dafür aus, dass die EU geschlossen auf die Zölle reagieren solle. Dabei setzen die Unternehmen auf Verhandlungen und Gegenzölle.