Neues Tierschutzzentrum in Wuppertal Glücksfall für „Pechpfoten“
Wuppertal · In Wuppertal entsteht ein Tierschutzzentrum. Die Bergische Diakonie hat dem Verein „Pechpfoten“ ein Haus und Grundstück auf ihrem Gelände verpachtet. Am Donnerstag fand die Schlüsselübergabe statt.
Der Verein „Pechpfoten“ vermittelt Tiere, die ihr Zuhause verloren haben. Und er sucht dafür dringend ein Grundstück – davon hatte Jörg Hohlweger in der Zeitung gelesen. Und dann, als ihm die zündende Idee kam, schrieb der theologische Vorstand der Bergischen Diakonie direkt eine Mail. „Es ist eine Symbiose, etwas völlig Neues“, sagt Hohlweger bei der Schlüsselübergabe auf dem Gelände nahe der Stadtgrenze zu Velbert-Neviges. „Auch wenn wir völlig andere Zielgruppen haben, wollen der Verein und die Bergische Diakonie beide Gutes tun. Und das soll hier in Zukunft in einer Kooperation gemeinsam gelingen.“
Der Schlüssel ist übergeben, nun geht es an die Arbeit. Auf 1,8 Hektar freiem Land und in dem angrenzenden Haus sollen Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen ein vorläufig neues Zuhause finden.
Die Sanierung des Hauses und die Herrichtung des Geländes liegen in der Verantwortung des Vereins „Pechpfoten“. „Wir planen für das Projekt grob 900.000 Euro ein. Und sind dafür auch auf Spendengelder angewiesen“, betont die Vorsitzende Anke Süper. Oberhalb des Geländes entstehen vier Häuser für Kaninchen, Meerschweinchen und Katzen, weiter unten 14 Häuser für Hunde.
Große Auslaufflächen und Unterkünfte in Container-Elementen plant der Verein auf dem freien Gelände. Im Haus, das stark sanierungsbedürftig ist, soll im Erdgeschoss ein Tierschutzcafé, ein Büro und Quarantänezimmer hergerichtet werden. Auf der oberen Etage ist eine Wohnung für eine Tierpflegerin oder einen Tierpfleger angedacht.
Zwei Jahre, sagt Anke Süper, werden die umfassenden Baumaßnahmen ungefähr in Anspruch nehmen. Danach, sobald die ersten Tiere eingezogen sind, sollen auch die Anwohner von den neuen Nachbarn profitieren. „Hier auf dem Gelände leben 32 Erwachsene mit psychischen Erkrankungen, deren Genesungsprozess von Kontakten mit Tieren unterstützt werden könnte“, sagt die Bereichsleiterin des Sozialtherapeutischen Verbunds, Diane Kollenberg-Ewald. „Gassi gehen, Tiere mitversorgen oder auch eine Tierpatenschaft – das können wir uns alles gut vorstellen.“