Grüner Zoo Wuppertal Historischer Zuchterfolg bei den Regenwaldschweinen

Wuppertal · Die Nachzucht indonesischer Regenwaldschweine ist eine wahre Seltenheit – seit mehr als 20 Jahren schon wartet Wuppertals Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz auf die Geburt eines Jungtieres. Jetzt darf er sich endlich über den Zuchterfolg dieser seltenen Tierart freuen.

 Erste Erkundungen des Geheges.

Erste Erkundungen des Geheges.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal/Jennifer Franic

Nur ein dünnes Quieken und das Fehlen von „Yala“ während der Fütterung ließ die Tierpfleger im Grünen Zoo unerwartet auf Nachwuchs hoffen. Rasch wurde der bislang dreiköpfigen Hirscheberfamilie möglichst viel Ruhe verordnet, denn die Nachzucht indonesischer Regenwaldschweine gelang bisher nur selten. Häufig überleben die Jungtiere nicht einmal die ersten Tage. Nur wenige Zoos können von einem Zuchterfolg berichten.

Ursprünglich kommen die Hirscheber aus dem Regenwald der Insel Sulawesi (Indonesien) und werden dort auch Babirusa genannt: „Babi“ bedeutet „Schwein“ und „Rusa“ steht für „Hirsch“. Den Namen haben die Eber ihren markanten Hauern zu verdanken, die ihnen eindrucksvoll aus der Rüsseldecke des Oberkiefers und seitlich aus dem Unterkiefer wachsen. Bei den weiblichen Hirschebern sind die Hauer nicht ganz so imposant und brechen nur selten durch den Rüssel.

Die Indonesier schätzen das Fleisch der Waldschweine sehr – doch ihr Versuch, sie für die Nutztierhaltung zu züchten, gelang leider nur selten. Mittlerweile ist die Wildpopulation durch die Jagd auf die Tiere und die Abholzung des Regenwaldes stark bedroht. Der Zoo-Verein unterstützt daher ein Schutzprojekt für Aufklärungsprogramme, das von der zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) auf Sulawesi entwickelt wurde.

 Das Ferkel.

Das Ferkel.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal/Jennifer Franic

Mit etwas Glück kann das Hirscheber-Ferkel von den Besuchern im Wuppertaler Zoo bewundert werden. Neugierig folgt es schon seiner Mutter „Yala“ auf das Außengehege, während Hirschebervater „Manni“ sich lieber um seine Gemüsereste kümmert. Die Tierpfleger haben sich beeilt, einen zusätzlichen feinmaschigen Zaun zu bauen, damit ihnen das junge Ferkel nicht ausbüxt. Obwohl sein Geschlecht bislang unbekannt ist – so nah lässt „Yala“ noch niemanden an ihren Sprössling heran – werden schon eifrig Ideen für die Namensgebung ausgetauscht.

Und wie soll es nun heißen? „Bleibt vorerst Chefsache!“, lacht Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz und ist stolz auf den langersehnten Nachwuchs im Hirscheber-Gehege. Ein Zuchterfolg bedrohter Tierarten im Zoo ist für ihn auch ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz.