Einfach totgebissen

Wuppertal · Am späten Dienstagabend führte Heike Helleken aus Vohwinkel ihren Hund aus. Für das Tier sollte es die letzte Runde werden, denn ein unangeleinter Schäferhund biss den kleinen Mischling tot.

Heike Helleken kann das schreckliche Geschehen noch nicht begreifen. Wenn sie an den vergangenen Dienstag und ihren kleinen Mischlingshund Jimmy denkt, kommen die Tränen.

"Gegen 23 Uhr machte ich mich auf, um mit Jimmy die letzte Runde zu drehen. Wie so oft waren wir an der Goethestraße im Bereich des Spielplatzes unterwegs. Klar, dass ich Jimmy an der Leine hatte. Plötzlich bemerkte ich einen größeren, unangeleinten Hund, der sich auf meinen Liebling stürzte und sofort zubiss. Auf die Rufe seines vermeintlichen Herrchens reagierte das große Tier nicht", so die traumatisierte Besitzerin des Pekinesenmischlings, der bereits als Welpe in die Familie zog und heiß geliebt wurde.

Obwohl Heike Helleken ihren Vierbeiner noch hoch nahm, ließ der aggressive Angreifer nicht ab, biss erneut zu. Jimmy verstarb wenig später, die noch aufgesuchte Tierklinik konnte nicht mehr helfen.

Der Schäferhund wurde an diesem Abend nicht von seiner Halterin ausgeführt, sondern von ihrem Freund. Von ihm herbeigerufen entfernte sie sich noch vor Eintreffen der Polizei vom Unfallort. Worte der Entschuldigung oder des Bedauerns fand sie nicht, im Gegenteil, die Tötung des Hundes stellte sie als Sachbeschädigung hin. Von Leine und Maulkorb will sie auch nach der Beißattacke ihres Tieres nichts hören, wirft vielmehr Heike Helleken vor, sich falsch verhalten zu haben.

"Für mich und meine Familie ist es immer noch unfassbar, man kommt in die leere Wohnung, kein Jimmy, der mich begrüßt. Die ersten Tage habe ich nur mit Medikamenten Schlaf gefunden. Mein Enkel Jason war so aufgewühlt, dass er zwei Tage nicht in die Schule gehen konnte, mein Mann hat sich einen Urlaubstag genommen. Die schrecklichen Bilder habe ich immer im Kopf, das läuft wie ein Film in Endlosschleife ab", erzählt sie und kann die Tränen kaum zurückhalten.

Bei der Polizei hat sie Anzeige gegen die Halterin des Schäferhundes erstattet, das Veterinäramt informiert und einen Anwalt eingeschaltet. Ihre Hoffnung ist es nun, dass auf gerichtlichem Wege der Schäferhundbesitzerin die Erlaubnis zur Haltung dieses Hundes entzogen wird. An die bevorstehenden Weihnachtstage ohne Jimmy darf sie noch gar nicht denken.

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