Fotoausstellung in der Kunsthalle Barmen Engels, die Wupper und der River Irk

Wuppertal · Die Ausstellung „Produktivkraft Fluss: Friedrich Engels und die Zukunft postindustrieller Flüsse“ wird ab dem 29. Oktober 2021 in der Wuppertaler Kunsthalle Barmen gezeigt. Die Veranstaltung des Wupperverbandes mit Fotografien von Bernard Langerock verknüpft das Wirken von Friedrich Engels mit der Entwicklung der Wupper und dem River Irk.

 Die Wupper am Morgen in Sonnborn.

Die Wupper am Morgen in Sonnborn.

Foto: Achim Otto

Die Ausstellung ist ein Baustein im Jubiläumsprogramm „Engels 2020“. Die bereits für die Eröffnung im Januar 2021 konzipierte Ausstellung musste wegen Corona verschoben werden. Der aktuelle Ausstellungszeitraum dauert nun bis 9. Januar 2022.

Mit der Industrialisierung ab dem 19. Jahrhundert, der Konzentration der Produktion in großen Fabriken und der Zunahme der städtischen Bevölkerung dienten die Flüsse vor allem der Abwasser- und Abfallentsorgung. Friedrich Engels beschreibt in seinem Werk „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ die unhaltbaren hygienischen Verhältnisse in den Arbeitervierteln von Manchester und den schlechten ökologischen Zustand des River Irk. Diese waren vergleichbar mit den Zuständen an der Wupper in Engels‘ Heimatstadt Wuppertal.

Ausgehend von Engels‘ Wirken in beiden Städten werden in der Ausstellung die Folgen der Industrialisierung auf den Fluss, die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gewässerqualität und die aktuellen Ansätze zur zukünftigen Nutzung und Umgestaltung des Gewässerumfeldes dargestellt.

Mit zwölf großformatigen Fotosequenzen im Format von etwa 5x1,5 Metern macht der in Düsseldorf lebende Künstler Bernard Langerock die Kräfte der Wupper im Zusammenhang mit ihrer industriellen und postindustriellen Entwicklung sichtbar. In fünf Räumen werden die Fotosequenzen als übergroße Wandgestaltung präsentiert. Jede Sequenz steht für eine Produktivkraft des Flusses, zum Beispiel Fließkraft, Naturkraft, Wasserkraft oder Transportkraft. Auf begleitenden Ausstellungstafeln wird die Flussentwicklung vorgestellt.

Über ein Jahr hinweg hat Bernard Langerock die Wupper beobachtet. „Die Bildsequenzen stellen symbolisch den Jahreszyklus des Flusses dar. Die unterschiedlichen Zustände des Wassers in Form von Dampf und Nebel, als fließendes oder stehendes, tiefes oder flaches Gewässer, ob gefroren, als Welle oder als Strudel bilden für mich die Grundlage einer nach außen und innen unerschöpflichen Quelle der Formenvielfaltso beschreibt der Künstler seine Faszination für das Thema Wasser.

Seit 1930 ist der Wupperverband verantwortlich für die Wupper und ihr gesamtes Einzugsgebiet und erfüllt unter anderem die Aufgaben Abwasserreinigung, Gewässerentwicklung, Hochwasserschutz. Dank der vielen in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführten Maßnahmen ist die einstige extreme Verschmutzung der Wupper heute Vergangenheit. Die Wupper ist in diesem Sinne ein „postindustrieller Fluss“, doch unterschiedlichste Nutzungen und Einflüsse gibt es weiterhin.

„Der Wupperverband mit seinen Mitgliedern steht für die Entwicklung der Wupper zum Lebensraum mit einem Gleichgewicht zwischen den heutigen Gewässernutzungen und einem ökologisch hochwertigen Gewässerzustand“, sagt Georg Wulf, Vorstand des Wupperverbandes. „Der Nachweis von Lachs und Meerforelle in der Wupper ist Bestätigung und Symbol dieses modernen Flussgebietsmanagements.“

Unterstützer für das Ausstellungsprojekt

Neben dem inhaltlichen Bezug der Fotosequenzen zur Industriegeschichte gibt es eine weitere Verbindung: Die Fotosequenzen sind auf Tapetenmaterial des Wuppertaler Unternehmens Erfurt & Sohn KG gedruckt, das seit Beginn der Industrialisierung in Deutschland Papiererzeugnisse und Wandbehänge mit Wupperwasser herstellt.

Das Ausstellungsprojekt „Produktivkraft Fluss: Friedrich Engels und die Zukunft postindustrieller Flüsse“ im Rahmen von Engels 2020 wird gefördert von: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadtsparkasse Wuppertal, Erfurt & Sohn KG. Zur Ausstellung ist bereits ein Katalog erschienen, der in der Ausstellung sowie über den Bergischen Verlag erhältlich ist.

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