Eine bewegte Geschichte

"Die Hofaue — Auf den Spuren jüdischer Kaufleute in der ,Hauptstraße des deutschen Textilhandels'" — darum geht es in einer Stadtführung am Sonntag (26. April 2015) in Wuppertal. Sie beginnt um 14 Uhr am Kolkmann-Haus (Hofaue 54).

 Die Hofaue in den 1920er Jahren.

Die Hofaue in den 1920er Jahren.

Foto: Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge

Die Hofaue in Elberfeld, die älteren Wuppertalern noch als anrüchiges Rotlichtviertel in Erinnerung ist, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Im Zuge der Industrialisierung entstand dort ab Mitte des 19. Jahrhunderts eins der führenden Textilgroßhandelszentren Europas. Dort gab es eine einzigartig enge Nachbarschaft von Unternehmen der Textilbranche: Kontore, Läden, Engroslager, Konfektionsbetriebe, Manufakturen.

In der Erfolgsgeschichte der Hofaue spielten jüdische Kaufleute eine zentrale Rolle. Sie gründeten Unternehmen, bauten repräsentative Geschäftshäuser und erwarben sich mit Qualität und Kompetenz ein hohes Ansehen bei der Konkurrenz und den Kunden.

Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten endete diese Phase. Ihre Unternehmen wurden aufgelöst oder "arisiert", die jüdischen Eigentümer und ihre Angehörigen aus Deutschland vertrieben oder deportiert und ermordet. Nach 1945 geriet die jüdische Geschichte der im Krieg stark zerstörten Hofaue schnell in Vergessenheit. Die Stadtführung unter der Leitung von Michael begibt sich auf Spurensuche nach den jüdischen Kaufleuten und Unternehmern der Hofaue.

Die Teilnahme an der Veranstaltung der Begegnungsstätte Alte Synagoge kostet fünf Euro pro Person.

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