Wichlinghausen „Unerträgliche Zustände“

Wuppertal · Hannelore Werner und Hunderte weitere Anwohner der dicht bebauten Siedlung Markland in Wichlinghausen haben ein großes Problem. Seit dem 1. Juli 2018 haben die Wuppertaler Stadtwerke den Busverkehr durch die Siedlung eingestellt.

 Die Wanderbaustellen, die in der Siedlung Markland für erhebliche Probleme vor allem der älteren Anwohner sorgen, sollen Ende des Monats — so die Aussage der Stadtwerke — der Vergangenheit angehören.

Die Wanderbaustellen, die in der Siedlung Markland für erhebliche Probleme vor allem der älteren Anwohner sorgen, sollen Ende des Monats — so die Aussage der Stadtwerke — der Vergangenheit angehören.

Foto: Macheroux

Es gibt nur noch verengte Einbahnstraßen, die zu schmal sind. Bis Ende September 2018...

Der Grund sind Erneuerung und Sanierung der Wasser-, Gas- und Stromversorgung mit Wanderbaustellen quer durch die Siedlung. Die 85-jährige Rentnerin Hannelore Werner: "Ich muss von meiner Wohnung im Reppkotten bis zur Haltestelle Kickersburg an der Märkischen Straße 20 Minuten laufen, das fällt mir sehr schwer." Ähnlich betroffene Menschen im oberen Teil der Siedlung müssen die nötigsten Besorgungen mit dem Taxi erledigen.

Von der Sperrung des Busverkehrs sind die WSW-Linien 644 und 635 betroffen. Die couragierte Rentnerin Hannelore Werner bat die Stadtwerke bei zwei Telefongesprächen darum, auf der Strecke wenigstens einen Kleinbus einzusetzen, der wie auch Autos die jetzt schmalen Einbahnstraßen nutzen könnte. Sascha Burkhoff, Leiter der Baustellenkommunikation der WSW, zeigt Verständnis für die Anwohnerin, erklärt aber, dass die Stadtwerke keine zusätzlichen "Mini-Busse" haben — und anderswo auch keinen abziehen können.

Zusätzliche Facette des Ärgers: Einen zwei- bis dreiwöchigen Stillstand der Baustellen (der auch zu Leserbriefprotesten geführt hatte) erklärt Sascha Burkhoff mit einem Noteinsatz im Bereich Ronsdorf.

Etwas weniger betroffen als Rentnerin Hannelore Werner sind die Anwohner Giesela und Dr. Klaus Breinlinger, die nicht weit entfernt von der Haltestelle Kickersburg wohnen: "Wir haben volles Verständnis für die Klagen unserer Nachbarn, die oberhalb unserer Siedlung wohnen." Das Ehepaar verweist aber auch auf viele Baustellen in der Vergangenheit, die stets durch Rohrbrüche der maroden Zuleitungen verursacht worden waren. Früher habe man allerdings immer direkte Auskünfte vom jeweiligen Baustellenleiter bekommen. Jetzt hat das Ehepaar keine direkte WSW-Baustellen-Information erhalten.

"Wie lange sollen diese unerträglichen Zustände noch anhalten?" — das hatte Leserbriefschreiber Reinhard Gervers aus der Kickersburg gefragt. Sascha Burkhoff von den Stadtwerken legte sich auf Nachfrage der Rundschau fest: "Ende September sind wir fertig."

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