Wichlinghausen „Mutig & Stark“: Jugendzentrum mit Fitnessstudio

Wuppertal · Das wohl erste „soziale Fitnessstudio Deutschlands mit eigenem Pastor“ wird Ende Oktober eröffnet. „Mutig & Stark“ sind Motto und Name des Jugendzentrums an der Wittener Straße 31a, das über die „Soziale Stadt Oberbarmen / Wichlinghausen“ gefördert wurde.

 Pastor Marcus Schneider.

Pastor Marcus Schneider.

Foto: Florian Schmitz

Für Pastor Marcus Schneider von der Christus Gemeinde Wuppertal (CGW) ist das neue Jugendzentrum eine Herzensangelegenheit. Schon vor Jahren hatte der Theologe, der selbst Bodybuilder und tätowiert ist, die Idee, ein Fitnesscenter zu errichten, das für alle offen ist. Hier sollen die Jugendlichen nicht nur körperlich gestärkt werden, sondern auch seelisch - unabhängig von einer Religion.

Beim Sozialwerk der CGW fand er Menschen, die seinen Traum teilen von einem „Gym“ („Turnhalle“) als Anlaufstelle für Jugendliche mit Problemen. „Einer der spannendsten Momente in der Planung war der, als wir vor rund vier Jahren unsere Idee einer Dame von der Stadt präsentierten. Sie hörte sich das an und sagte dann, sie könne sich eine Förderung von 80 Prozent vorstellen", berichtete Reiner Theis vom Sozialwerk, der die Unterstützung durch die Stadt Wuppertal, insbesondere durch das Zentrale Fördermanagement und die Koordination des Förderprogramms „Soziale Stadt“, lobte. Mit Hilfe von Andreas Röhrig vom „VierZwoZwo Quartierbüro“ (in Trägerschaft der Diakonie Kinder - Jugend - Familie) schrieben Schneider, Theis und die anderen Visionäre Anträge.

Die Städtebauförderung „Soziale Stadt Oberbarmen / Wichlinghausen“ von Bund, Land und Stadt steuerte rund 340.000 der 480.000 Euro Baukosten bei. Etwa 140.000 Euro brachte das Sozialwerk, das nun den Namenszusatz „Ankerplatz“ trägt, durchArbeit und Geld selbst ein. So hat die Architektenleistung, die Reiner Theis ohne Bezahlung erbrachte, einen Wert von 25.000 Euro. „Etwa 50 Personen, vom Jugendlichen bis zum Geschäftsmann, haben hier mitgeholfen“, erzählte Marcus Schneider vor gut 200 Gästen.

 Die Fassade des Jugendzentrums.

Die Fassade des Jugendzentrums.

Foto: 422 Quartierbüro

Dass der Pastor ein echtes Vorbild für Jugendliche sei, findet TV-Schauspieler Henning Baum („Der letzte Bulle“). Er sei ein cooler Typ, der mithalten könne mit den „Meinungsmachern“ im Internet. „Wichtig ist, dass die jungen Leute die richtige Botschaft hören. Hier kriegen sie was mit Substanz“, lobte der gebürtige Essener.

Baum hatte von der neuen Jugendeinrichtung und von Marcus Schneider gehört und war gespannt darauf, beide einmal live zu sehen. Deshalb begleitete er seinen Freund Simal „Simmy“ Yilmaz, den Hauptsponsor von „Mutig & Stark“, zur Einweihung nach Wuppertal. Der Chef von „GYM 80“ hat Fitnessgeräte im Wert von 300.000 Euro gespendet. Damit ist die Jugendeinrichtung auch vom Inventar her top ausgestattet.

 Das gibt Muckis ...

Das gibt Muckis ...

Foto: 422 Quartierbüro

Die modernen Geräte bilden einen gewollten Kontrast zum Retro-Stil der ehemaligen Fabrikhalle mit ihren Backsteinwänden und Kranhaken an der Decke. Gäste sind immer herzlich willkommen. „Egal ob tätowiert oder blank", so Schneider. Am 31. Oktober 2019 startet der Betrieb des Fitnessstudios. Bis dahin müssen noch die Sanitäranlagen fertiggestellt werden.

Anmeldungen sind aber jetzt schon möglich. Weitere Informationen gibt es unter www.dasjugendzentrum.de

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