Wichlinghausen Gemeinsam stark: Stadtteilzentrum Wiki wird 10

Wuppertal · Mit einem großen Jubiläumsfest feiert das Stadtteilzentrum Wiki“ (Westkotter Straße 198) am Freitag (26. September 2025) ab 17 Uhr sein zehnjähriges Bestehen.

Wiki-Leiter Eric Stöcker (Mi.) mit den Martina Sprenger und Yüksel Hiz vom Sprachcafé.

Foto: Diakonie Wuppertal

Das größte Familien- und Begegnungszentrum der Diakonie Wuppertal sei zu einem wichtigen Ort der Begegnung und Unterstützung für zahlreiche Menschen in Wichlinghausen geworden, sagt Bärbel Hoffmann, Geschäftsführerin der Diakonie Wuppertal – Kinder–Jugend–Familie gGmbH. „Als wir es damals gemeinsam mit der Stadt und evangelischen Kirchengemeinde starteten, gab es allerdings Skepsis, ob die umgebaute Wichlinghauser Kirche der richtige Ort dafür ist.“

Die Zweifel sind längst ausgeräumt: Niemand muss das Stadtteilzentrum in der von allen Seiten gut sichtbaren Kirche lange suchen und auch Menschen anderer Religionen und Nationen, die immerhin 60 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils ausmachen, fühlen sich dort wohl.

Deutsch lernen soll Freude machen, meinen Yüksel Hiz und Martina Sprenger.

Foto: Sabine Damaschke

Für viele von ihnen ist das „Wiki“ zur Anlaufstelle geworden. Es gibt Gruppen für Kinder und Familien, Geflüchtete und Seniorinnen und Senioren. Regelmäßig lädt das Wiki zu Kultur- und Freizeitveranstaltungen ein.

Nachbarn helfen Nachbarn

Zu den zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich im Wiki engagieren, gehört Yüksel Hiz. Er unterstützt im Sprachcafé Geflüchtete beim Deutschlernen. „Sprache schafft Vertrauen – und damit Nachbarschaft“, sagt Hiz, der hier selbst vor acht Jahren Deutsch lernte. Auch ältere Menschen finden im Wiki einen Ort der Begegnung. Aus einem offenen Treff entwickelte sich das Spielecafé. „Kontakte und Gemeinschaft sind das beste Mittel gegen Einsamkeit“, beobachtet Wiki-Leiter Eric Stöcker.

Sandra Ifang (li.) mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Spielecafés.

Foto: Sabine Damaschke

Im Laufe der zehn Jahre hat der Sozialarbeiter schon vielen Nachbarn geholfen, die mit den komplizierten Anträgen fürs Jobcenter oder die Ausländerbehörde nicht zurechtkamen. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde unterstützt er Menschen in Not mit Geldern aus dem Sozialfonds #wärmewinter oder der Stiftung Kindertal und nutzt das große soziale Netz der Diakonie, damit Hilfe zur Selbsthilfe gelingt.

„Menschen in Not müssen materiell abgesichert sein, damit sie ein Leben in Würde führen können“, betont Bärbel Hoffmann. „Das ist eine wichtige Voraussetzung für den sozialen Frieden in unserer Stadt und unserem Land.“ Mit großer Sorge sieht die Geschäftsführerin, wie derzeit in der Politik über den Abbau des Sozialstaates diskutiert und entschieden wird. „Soziale Stadtteilzentren wie das Wiki zeigen, dass gute Nachbarschaft und Integration gelingen, wenn wir aufeinander zugehen und unterstützen, statt Vorurteile zu schüren.“