„Klimabelastende Entsorgungsfahrten zu entfernt liegenden Deponien fallen zukünftig weg, was eine jährliche Minderung der Kohlendioxid-Emissionen von gut 75 Prozent in diesem Bereich zur Folge hat. Durch die Wiederverwendung des Bodenaushubs wird außerdem weniger Primärmaterial aus Steinbrüchen benötigt. Neben diesen Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten schafft die AWG mit ihrer Tochterfirma BRA als Betreiber außerdem acht neue Arbeitsplätze“, heißt es. Das Investitionsvolumen der AWG beläuft sich auf mehr als zwölf Millionen Euro.
Für den BRA-Betrieb bzw. die Lagerung der Materialien und der Maschinen stehen drei Lagerhallen mit Nutzflächen von gut 1.700, 2.300 und 2.400 Quadratmetern zur Verfügung. Außerdem wurden eine Eingangs- und Ausgangswaage, eine Reifenwaschanlage, ein Betriebsgebäude mit Büros, Umkleiden und sanitären Einrichtungen sowie eine Flüssigbodenmischanlage und entlang des Westrings Schallschutzwände errichtet.
Auf den Dächern der drei Lagerhallen installieren die WSW auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern derzeit die Elemente für eine Photovoltaikanlage. Mit der Anfang Juli geplanten Fertigstellung liefert die Anlage dann Strom für den BRA-Betrieb. So können unter anderem die hybride Doppeldeck-Siebmaschine – das Herzstück der Anlage –, perspektivisch einer von zwei Radladern und ein Gabelstapler mit Strom, der direkt von den BRA-Dächern kommt, geladen werden. Als Alternative zum elektrischen Antrieb gibt es auf dem Betriebsgelände eine Tankstelle für den nicht-fossilen und somit klimafreundlichen Kraftstoff HVO100.
In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Wuppertal nimmt die AWG Pflanz- und Begrünungsmaßnahmen am äußeren Rand des Betriebsgeländes am Westring vor. Mit Blick auf die Zukunft hat die BRA auf ihrem Gelände ebenfalls eine Fläche für die Errichtung eines Batteriespeichers vorgesehen: Überschüssiger Strom aus der PV-Anlage kann dort zwischengespeichert werden.
Neben dem WSW-Aufsichtsratsvorsitzenden Dietmar Bell und dem AWG-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Jürgen Reese nahmen auch Wuppertals Stadtkämmerer Thorsten Bunte, der Beigeordnete Gunnar Ohrndorf (Stadtentwicklung, Bauen und Mobilität), Vertreter des Wuppertaler Umweltamts sowie der Vohwinkeler Bezirksbürgermeister Georg Brodmann und die Bezirksbürgermeisterin aus dem benachbarten Solingen-Gräfrath, Dr. Ruth Anna Fischer-Bieniek, an der Eröffnung teil.
Stimmen
Dietmar Bell (WSW-Aufsichtsratsvorsitzender): „Die neue Bodenrecyclinganlage ist ein Paradebeispiel für kommunalen Gestaltungswillen. Sie zeigt, dass wir in Wuppertal nicht abwarten, sondern dass wir selbst Verantwortung übernehmen – für die Umwelt, für die Menschen in dieser Stadt, für die Generationen nach uns.“
AWG-Prokurist und BRA-Geschäftsführer Frank Schlenz: „Ich freue mich natürlich sehr, dass die Anlage jetzt in Betrieb geht. Mit der Wiederverwendung des recycelten Aushubs können wir jährlich den Ausstoß von durchschnittlich 3.800 Tonnen Kohlendioxid vermeiden.“
Klaus Jürgen Reese (AWG-Aufsichtsratsvorsitzender): „Aus gutem Grund hat der AWG-Aufsichtsrat den Bau und den Betrieb der BRA einstimmig ermöglicht: Wir haben so ein neues Geschäftsfeld erschlossen und das Unternehmen weiterentwickelt.“
Markus Hilkenbach, WSW-Vorstandsvorsitzender: „Die Inbetriebnahme der Bodenrecyclinganlage durch die BRA steht für den gemeinsamen erfolgreichen Weg der WSW und der AWG: Bei den Themen Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ziehen wir an einem Strang.“
Sascha Grabowski (AWG-Geschäftsführer): „Mit der Inbetriebnahme der Bodenrecyclinganlage werden wir unserem Auftrag als Entsorger gerecht und stellen unter Beweis, dass die Themen Klimaschutz, Soziales und Wirtschaftlichkeit fest in unserer Unternehmens-DNA verankert sind.“