Deutliche Bauverzögerung Die Realschule Vohwinkel wird erst 2028 fertig

Wuppertal · Die inklusive Realschule Vohwinkel soll dauerhaft vierzügig und gebundene Ganztagsschule werden. Eigentlich sollte sie in der zweiten Jahreshälfte 2027 fertiggestellt werden. Wie die Stadtverwaltung am Mittwoch (19. November 2025) mitteilte, werden die neuen Räume „aufgrund von Planungs- und Bauzeitverzögerungen“ erst „im dritten Quartal 2028“ fertig.

Die Baustelle aus der Vogelperspektive.

Foto: Stadt Wuppertal | GMW/Frank Buetz

Die Schule hat an der Yorckstraße ein Ausweichquartier bezogen. Die Mensa und der Fachraumtrakt werden nicht umgebaut und bleiben während der Gesamtsanierung im Schulbetrieb. Der Abbruch der Anbauten des Hauptgebäudes sind beendet, im Frühjahr haben an der Blücherstraße die Rohbauarbeiten für Umbau, Erweiterung und Aufstockung begonnen.

„Ausschlaggebend für die Bauzeitverlängerung ist die schwierige Baugrundsituation und fehlerhafte Bestandspläne. Dadurch haben sich die Rohbauarbeiten bereits verzögert“, erklärt das Rathaus. „Außerdem kommt hinzu, dass bei den Abbruch- und Rückbauarbeiten weitere Bereiche freigelegt wurden, die schadstoffsaniert werden müssen. Die Bauzeitverzögerung der Rohbauarbeiten und Schadstoffsanierung hat auch Auswirkungen auf Schnittstellen zu anderen Gewerken.“

Die Abrissarbeiten sind erledigt.

Foto: Stadt Wuppertal | GMW/Frank Buetz

Im Anschluss an die Schadstoffsanierung des aus dem Jahr 1955 stammenden Hauptgebäudes wurden zunächst die beiden zum Schulhof hin gelegenen Anbauten und der Zwischentrakt abgebrochen. „Das Hauptgebäude wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut. Zudem müssen seine Stahlbetonbauteile flächendeckend saniert werden; im Keller und im Bereich der Pfosten-Riegel-Konstruktion an der Fassade ist das bereits geschehen“,so die Stadt-

Die Gründung für Bauteil A ist erstellt.Umlaufend wird nach Abschluss der Abdichtungsarbeiten ein Fassadensockel errichtet. Anschließend können das Fassadengerüst errichtet sowie Dach, Fenster und Türen zurückgebaut werden. Innenwände, die für die neue Raumstruktur nicht mehr benötigt werden, werden abgebrochen, neue tragende Wände und Stützen erstellt.

Beim Rückbau des Gebäudes wurde eine Zeitkapsel aus dem Jahr 1954 gefunden. Darin befanden sich auch eine gesiegelte Urkunde von der Grundsteinlegung und Pläne der ursprünglichen Schule. Sie sollen gerahmt in die Schule zurückkehren.

Die Maßnahmen im Einzelnen

Das pädagogische Konzept verlangt einen völlig anderen Gebäudezuschnitt, als ihn die traditionelle Flurschule bietet. Deshalb wird das Hauptgebäude zum Schulhof hin erweitert und um ein zweites Obergeschoss ergänzt. Der Entwurf sieht vor, die Schule durch Haupteingang an der Blücherstraße über eine Treppenanlage mit integrierten Sitzstufen und barrierefreier Rampe zu erschließen. Ein Aufzug wird alle Stockwerke verbinden.

Der Eingangsbereich im Erdgeschoss wird zu einem großen Mehrzweckraum führen, zur Bibliothek, zu den Musikräumen und zu Sanitäranlagen. Der Mehrzweckraum kann sowohl als Aula mit Bühne dienen als auch durch flexible Faltwände in zwei unabhängig voneinander nutzbare Einheiten geteilt werden. Dem pädagogischen Konzept zufolge soll er während der Pausen zudem als Ort der Begegnung und Erweiterung der Schulhoffläche dienen. Im Erdgeschoss des um ein halbes Stockwerk tiefergelegenen Westteils des Gebäudes liegen die Verwaltung und der Bereich für die pädagogischen Kräfte.

In den beiden Obergeschossen befinden sich jeweils drei Jahrgangscluster. In jedem Cluster sind vier allgemeine Unterrichtsräume, drei Gruppenräume, eine Teamstation und Toiletten um eine „Gemeinsame Mitte“ als Raum zum Lernen, Spielen, Entspannen oder Bewegen angeordnet. Große verglaste Flächen schaffen Transparenz. Im östlichen Gebäudeteil sorgen zwei innen liegende Lichthöfe für natürliche Belichtung und lassen geschossübergreifende Sichtbeziehungen zu.

Die Fassade wird als vorgehängte, hinterlüftete, senkrecht ausgerichtete Holzfassade realisiert. Sonnenschutzelemente setzen Akzente und geben dem Gebäude je nach Tageszeit und Nutzung ein unterschiedliches Erscheinungsbild. Das Erdgeschoss zeichnet sich aufgrund großzügiger Glasflächen durch Transparenz aus. Das Flachdach wird als Gründach ausgebildet und bietet zudem Platz für rund 750 Quadratmeter Photovoltaikmodule. Für Heizung und Warmwasser sorgen zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen zusammen mit einem Gas-Brennwertkessel, der die Spitzenlasten abdeckt.