Überwältigend herzlich

Danja Herbold aus Unterbarmen war als CVJM-Freiwillige ein Jahr lang in Peru in Südamerika.

Die Voraussetzungen für den internationalen Freiwilligendienst des CVJM sind anspruchsvoll. Bereit für einen einfachen Lebensstil muss man sein — aber auch zur Vermittlung christlicher Werte.
Danja Herbold fühlte sich gestärkt durch die Erfahrungen der ehrenamtlichen Arbeit in der Jungschar des CVJM Adlerbrücke. Ihre Auslandserfahrungen beschränkten sich allerdings auf einen zweiwöchigen Sprachaufenthalt in England. Nach dem Abitur an der Gesamtschule Barmen und vor dem Studium "Soziale Arbeit" suchte die 20-Jährige nun soziale Praxis.

Mit Peru, dem Schwellenland, an der Westküste Südamerikas hatte sich die Wuppertalerin zuvor nicht sonderlich beschäftigt. Vater Christian hatte aber erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet. Erste Station war die 9,6 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Lima. Bei einer Gastfamilie galt es, möglichst schnell genug Spanisch zu lernen, um den Kontakt mit jungen Menschen bei Sport, Bildungsangeboten und sozialen Aufgaben zu gestalten.

Dabei lernte Danja Herbold auch die "Pueblos jovenes", die Armutsviertel der Metropole kennen: "Das war für mich ein Kulturschock, aber die Herzlichkeit der Menschen war überwältigend." Nach einem halben Jahr stand der Umzug in den Süden in die 860.000-Einwohner-Stadt Arequipa an. Inzwischen sprach die Wuppertalerin so gut Spanisch, dass sie ein kanadisches Ärzteteam in einem Elendsviertel als Dolmetscherin unterstützen durfte.

Und auch die Fußball-WM hat Danja Herbold in Peru gefeiert. "Das Team von Peru hatte sich nicht qualifiziert, da haben sich viele Menschen uns angeschlossen, als wir Weltmeister wurden und mit der deutschen Fahne rund um das Goethe Institut zogen".

Was war der erste Wunsch nach der Rückkehr nach Unterbarmen? Danja Herbold muss nicht lang überlegen: "Meine Familie zu umarmen, eine Currywurst essen und ganz lange warm duschen..."

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