Unterbarmen Kupferklau und Wasserschaden

Wuppertal · Ein altes Fachwerkhaus zu retten und im neuen Glanz erstrahlen zu lassen — diesem Langzeitprojekt von Rolf und Manuel Löckmann machten Diebe jetzt mit einer dreisten Einbruchsaktion einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

 Eine Innenaufnahme zeigt einen Teil des mit Wasser gefüllten Erdgeschosses.

Eine Innenaufnahme zeigt einen Teil des mit Wasser gefüllten Erdgeschosses.

Foto: Bube

Anfang der 1990er stand dem Cronenberger Häuschen der Abriss bevor. "Ich fand das schade und habe mich spontan entschlossen, es zu kaufen, abzutragen und an einem anderen Ort wieder aufzubauen", berichtet Rolf Löckmann. Ließen sich die ersten Schritte noch zügig erledigen, fehlte allerdings ein geeigneter Bauplatz: Das historische Material wird eingelagert Als sich 1995 die Möglichkeit bietet, an der Irmgardstraße in Unterbarmen ein weiteres, unter Denkmalschutz stehendes Fachwerkhaus mit einem Grundstück zu erwerben, auf dem auch Platz für den Wiederaufbau ist, handelt Rolf Löckmann.

Etwa sechs Jahre später, die Baugenehmigung liegt auf dem Tisch, beginnt er gemeinsam mit Sohn Manuel, das Projekt in Angriff zu nehmen: Erd- und Kanalarbeiten, Fundament legen, eine Mauer aus Natursteinen errichten, diese Vorarbeiten nehmen Zeit in Anspruch.

 Von außen fast nicht zu erkennen sind die Schäden, die durch den Kupferklau in dem Aufbau des historischen Fachwerkhauses von Rolf und Manuel Löckmann entstanden sind.

Von außen fast nicht zu erkennen sind die Schäden, die durch den Kupferklau in dem Aufbau des historischen Fachwerkhauses von Rolf und Manuel Löckmann entstanden sind.

Foto: Bube

Auch weil größtenteils alle Arbeiten selber ausgeführt werden. 2008 beginnt der eigentliche Aufbau: Balkenwerk stellen, Dach decken, Wände und Böden aus Holz und Lehm errichten — nach und nach nimmt das etwa 250 Jahre alte bergische Häuschen wieder die originale Form mit originalen Baustoffen an. Außen bereits ein Schmuckstück, begannen die beiden Löckmanns vor Monaten mit den Innenarbeiten: Elektro- und Versorgungsleitungen, sanitäre Infrastruktur — das alles ist fast fertig, als sie jetzt nach Tagen wieder die Baustelle betreten.

Mit einer bösen Überraschung: Erdgeschoss und Keller stehen unter Wasser, nasse Wände, feuchte Decken und tropfende Balken offenbaren eindeutig einen massiven Wasserschaden im ganzen Haus. Die Ursache ist offensichtlich: "Vermutlich am Wochenende sind ein oder mehrere Täter gewaltsam eingedrungen und haben von oben bis unten alle Kupferleitungen herausgerissen, obwohl die unter Druck stehen und das Wasser überall freie Fahrt hatte", so Manuel Löckmann.

Vater Rolf Löckmann ergänzt: "Der Wert der Beute liegt geschätzt bei 200 Euro, der angerichtete Schaden laut einem Fachmann bei etwa 30.000 Euro. Ich kann nicht verstehen, wie Menschen so unverantwortlich und dumm sein können."

Von ihrem Vorhaben, das alte Fachwerkhaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, lassen sich Vater und Sohn aber nicht abbringen: "Was man begonnen hat, sollte man auch zu Ende bringen." Wem im mutmaßlichen Tatzeitraum vom 23. und 24. September im Bereich der Irmgardstraße 49 etwas beobachtet hat, sollte sich unter Telefon 284-0 die Polizei anrufen.

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