Uellendahl Langwierige Baustelle: „Das ist eine missliche Situation“

Wuppertal · Abrissarbeiten am Anbau von Haus 132 an der Uellendahler Straße brachten einen Stein ins Rollen, der jetzt vor allem auch die Umsätze von Selbstständigen im Baustellenumfeld erschüttert. Und das voraussichtlich noch einige Monate.

 Eigentlich sollte hier nur der Anbau entfernt werden. Die Folgen sind allerdings schwerwiegend.

Eigentlich sollte hier nur der Anbau entfernt werden. Die Folgen sind allerdings schwerwiegend.

Foto: Manfred Bube

Dass das Gebäude durch Stützmaßnahmen vor etwa zwei Monaten gesichert, parallel dazu die Bushaltestelle verlegt und eine Fußgängerampel aufgestellt wurde, man die Verkehrsführung angepasst und auf dem Parkstreifen bis zum Imbiss ein Halteverbot errichtete, hat zwei Ursachen – das marode Dach des direkten und zwischenzeitlich eliminierten Anbau auf dem städtischen Gelände zur Saarstraße hin sowie das Entfernen einer Zwischendecke im Haus Nummer 132 selbst.

Klaus Lidke, zuständiger Mitarbeiter des Wuppertaler Gebäudemanagements (GMW): „Das teilweise eingestürzte Dach hat uns zum Abriss des Anbaues veranlasst. Im Zuge dieser Arbeiten ist eine Außenwand eingefallen, die für die Statik des Hauses von Bedeutung war. Dies und die Tatsache, dass der Eigentümer schon im Vorfeld eine Zwischendecke entfernt hat, hebelten die Standfestigkeit dermaßen aus, dass wir den Betrieb der dortigen Pizzeria untersagen und die vorgenommen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen mussten.“

Die entscheidende Frage: Setzten die Arbeiten des GMW oder bereits das Entfernen der Zwischendecke die erforderliche Statik außer Kraft? Zwischenzeitlich läuft diesbezüglich eine bautechnische und juristische Prüfung, von deren Ergebnissen Entscheidendes abhängt: wer für die Kosten aufkommt, um das Gebäude wieder in einen stabilen Zustand zu versetzten – und wer die finanziellen Einbußen betroffener Betriebe, die das Halteverbot mit sich bringt, ersetzt.

Bäckermeister Thomas de Haas, der ein Gebäude weiter seine Waren herstellt und verkauft: „Durch das Halteverbot ist mein Umsatz um etwa 30 Prozent eingebrochen. Ähnliches höre ich auch vom ,Malamatina-Grill’ an der Uellendahler Straße 150 und dem dazwischenliegenden Radio- und TV-Fachgeschäft. Das können wir nicht einfach so hinnehmen. Ein Ende dieses Zustandes ist ja auch nicht absehbar.“ Bitter ist die Situation auch für die sonstigen Anwohner. Denn weil der gegenüberliegende Parkstreifen ebenfalls weggefallen ist, fehlen derzeit grob geschätzt 30 Stellplätze in diesem Sektor der Uellendahler Straße.

„Es ist eine missliche Situation für alle Beteiligten“, findet auch Klaus Lidke vom GMW. Denn bis die laufenden Verfahren abgeschlossen, die Sanierung des Gebäudes vollzogen und dann auch die unschönen Begleiterscheinungen verschwunden sind, wird es seiner Meinung nach noch mindestens bis Anfang 2020 dauern ...

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