500 Jahre Dönberg Harte Arbeit und ein gutes Miteinander

Wuppertal · In 500 Jahren hat sich viel getan, einiges ist geblieben. Die Geschichte des Dönbergs ist eine voller Fleiß und Herz.

 Ein reges Gemeindeleben zeigt unser historisches Foto am Spangenberger Hof. Das Gasthaus war ein beliebter Ort, um den Feierabend ausklingen zu lassen.

Ein reges Gemeindeleben zeigt unser historisches Foto am Spangenberger Hof. Das Gasthaus war ein beliebter Ort, um den Feierabend ausklingen zu lassen.

Foto: Archiv

Eine urkundliche Erwähnung vom 28. September 1517 als bisher ältestes offizielles Dokument liefert die Grundlage für die Jubiläumsfeier. Ausgestellt zu einer Zeit, in der das Leben auf den Höhen eine Angelegenheit für gestandene Kerle und taffe Frauen war: Unwirtliche Waldlandschaften, nasse und mit Stechpalmen überwucherte Böden, die Anfänge der sich entwickelnden landwirtschaftlichen Nutzung waren keine einfache Sache. Zunächst entstanden nur vereinzelnd Höfe sowie Kotten.

Erst als 1755 eine Schule gebaut wurde, zogen vermehrt Menschen zum Dönberg, der weiterhin für harte Arbeit stand. Denn ob Bauer, Kohlentreiber, Bandwirker oder Handwerker — der Broterwerb war für die Dönberger durch körperlich schwere Arbeit geprägt. Für Entspannung sorgte für manch einen Arbeiter der Feierabend in einer der Kneipen. Zum Beispiel im Spangenberger Hof suchten gerade die Männer Abstand vom harten Arbeitstag und den alltäglichen Sorgen.

Hartes Leben, aber immerhin: Am Dönberg gab es Arbeit und die damals noch zu Neviges gehörende Siedlung wuchs stetig. Und die wachsende Bevölkerung setzte Akzente: Die zwei Kirchen, eingeweiht 1846 (evangelisch) und 1870 (katholisch), stehen bis heute für gelebtes Christentum und reges Gemeindeleben im Stadtteil.

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1826, des Kameraden-Vereins 1869 und des Bürgervereins 1908 legten weitere Grundsteine für ein wachsendes ehrenamtliches Engagement. Ab 1927 und 1928 ermöglichten Schützen- und Sportverein gemeinsame Aktivitäten und stellten insgesamt die Weichen für ein soziales Miteinander, das dem Leitmotiv "Wir für Dönberg" schon früh alle Ehre machte.

Zu großer Bedeutung über die Stadtgrenzen hinaus kam übrigens ein Sohn des Dönbergs: 1914, an der Horather Straße geboren, heuerte der Wirtschaftsjurist Joachim Zahn 1958 als Finanzchef bei Daimler-Benz an, übernahm 1971 den Posten als Vorstandsvorsitzender und lenkte den Konzern durch geschickte Expansion im Ausland und weitsichtiger Finanzplanung auf die Erfolgsspur, die Mercedes zu einem der größten Autokonzerne der Welt machte.

Währenddessen wuchs die Siedlung stetig. Seit 1975 gehört der Dönberg zu Wuppertal. Durch die nordrhein-westfälische Gebietsreform wurde Neviges Teil der Stadt Velbert, während der Dönberg nach Wuppertal umgegliedert wurde. Durch die Eingemeindung war der Weg frei für eine Weiterentwicklung vorhandener Konturen zum heutigen Erscheinungsbild. Und das ist geprägt von einer immer noch wachsenden Wohnbebauung, von nachbarschaftlicher Nähe und wechselseitiger Hilfsbereitschaft, einer soliden wirtschaftlichen Struktur, von pulsierendem Leben auf vielen Ebenen.

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