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Uellendahl: Nachbarn und doch so fremd

Uellendahl : Nachbarn und doch so fremd

Der neue Roman "Das Lächeln der Teddybären" von Tanja Heinze zeigt, wie bereichernd es sein kann, anonyme Nähe in ein konstruktives Miteinander zu verwandeln.

Waltraud und Sarah kennen sich seit vielen Jahren. Als Nachbarn, die über ein "Hallo" oder "Guten Tag" im Vorbeigehen nie hinausgekommen sind. Dann aber kommt der Moment, in dem die Seniorin stehen bleibt und der wesentlich jüngeren Sarah ihr Herz ausschüttet. Unter Tränen berichtet sie vom plötzlichen Verlust des Gatten, einem gescheiterten Selbstmordversuch, von Einsamkeit und großer Verzweiflung. Selbst überrascht von ihrer Reaktion beschließt Sarah, sich um die Dame zu kümmern: Sie und Mutter Monika öffnen für Waltraud jetzt regelmäßig die Tür, integrieren sie in ihren Alltag.

Der dritte Roman von Tanja Heinze "Das Lächeln der Teddybären" basiert auf einer wahren Begebenheit und schildert mit autobiografischen Zügen das Schicksal einer kinderlosen älteren Frau, das sicher kein Einzelschicksal ist: Ohne wirkliche Freunde und Ehemann verliert sie Halt und Kurs, wird des Lebens müde. Bis Sarah handelt.

 Das Buchcover.
Das Buchcover. Foto: Verlag

Unaufdringlich, mit viel Lokalkolorit und Schnittstellen zum aktuellen Weltgeschehen versehen, zeichnet die Uellendahler Autorin mit ihren Protagonisten ein nachdenklich stimmendes Bild. Von anonymer Nähe, von alltäglicher Gleichgültigkeit, von nachbarschaftlichen Strukturen, die kein soziales Netz spannen. Und stellt dem gegenüber, wie bereichernd es sein kann, die Maschen des Miteinanders enger zu ziehen.