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Löst Busspur das Uni-Verkehrsproblem in Wuppertal?

Verkehr in Wuppertal : Löst Busspur das Uni-Verkehrsproblem?

Am vergangenen Dienstag tagte im Barmer Rathaus der Verkehrsausschuss. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Busanbindung zur Uni. Zur Diskussion kam es dort nicht. Dafür aber einen Tag später: In der Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld hagelte es Kritik an der Verwaltung.

Die Mehrheit der an der Universität in Wuppertal eingeschriebenen Studierenden reist zu den Vorlesungen über den Hauptbahnhof und von dort aus mit Sonderbussen zum Grifflenberg. Gerade zu Stoßzeiten reichen diese Bus-Kapazitäten kaum aus. Massen drängen sich auf den Bürgersteigen und in den Bus. Eine Vielzahl schafft es in selbigen gar nicht erst hinein, bleibt zurück. Und mit dem nächsten Uni-Express beginnt das gleiche Problem von vorne. Dieser ärgerliche Zustand ist nicht neu und einer, der die Uni und Generationen von Studierenden schon seit Jahren beschäftigt. Eine Lösung sollte längst her. Die Corona-Pandemie sorgte für Entlastung, da die Vorlesungen und Seminare nicht vor Ort, sondern digital stattfanden.

Doch langsam nehmen die Präsenzveranstaltungen wieder Fahrt auf. In der Sitzung des Verkehrsausschusses im vergangen Februar hatte die Verwaltung auf noch zu führende Gespräche mit der Universität und dem Lehr- und Forschungsgebiet „Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement“ hingewiesen. Die sollen haben zwischenzeitlich stattgefunden. Im Ergebnis hat die Universität betont, dass sie so schnell wie möglich zu einem nahezu vollständigen Präsenzbetrieb zurückkehren möchte. Durch die Digitalisierung werden sich zwar in geringem Umfang Veränderungen im Lehrbetrieb ergeben, teilte die Universität mit, allerdings sei nicht damit zu rechnen, dass sich das Verkehrsaufkommen mit hierdurch substantiell verringern würde.

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Dazu die Stadt in ihrem Beschluss: „Vor diesem Hintergrund wird die Verwaltung die Planungen zur Verbesserung der ÖPNV-Anbindung der Universität auf Basis des Beschlusses des Ausschusses für Verkehr vom 30.01.2020 im Rahmen der personellen Möglichkeiten weiter vorantreiben. Finanzielle Mittel wurden für den kommenden Doppelhaushalt 2022/2023 angemeldet.“ Konkrete Umsetzungsvorschläge gibt es bislang nicht. Ob eine Busspur auf der Bahnhofstraße den Knotenpunkt entlasten könnte, solle geprüft werden.

Die Busanbindung zur Uni war am Mittwoch auch Thema in der Bezirksvertretung Elberfeld. Hier hagelte es herbe Kritik an der Verwaltung. SPD-Sprecher Soufian Goudi nannte das Ganze „unglaublich“ und „eine verkehrspolitische Bankrotterklärung“. Das Problem mit der Anbindung der Bergischen Universität sei seit sehr langer Zeit bekannt – auch schon deutlich vor der Seilbahndiskussion. Die Begründung der Verwaltung, dass es zu wenig Personal gebe, sei zwar nachvollziehbar, aber nicht hinzunehmen. Soufian Goudi forderte, diesen Missstand unbedingt anzugehen, damit es nicht nochmals zu solch eklatanten Verzögerungen komme. Auch CDU-Sprecher Joachim Knorr fand deutliche Worte: „Es ist Dilettantismus, dass die unterschiedlichen Uni-Standorte nicht längst per ÖPNV miteinander verbunden sind. Das ist einer Universitätsstadt unwürdig.“ Joachim Knorr erinnerte an die geplante Seilbahn zur Hochschule: Sie hätte dieses Problem gelöst, sei „ja aber leider nicht zustande gekommen“.  (mivi/sts)