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„Gody“ und Franklin sind gut drauf

„Gody“ und Franklin sind gut drauf

Der Fußball ist bunt geworden. Ist es in der Bundesliga die "finanzielle Integration", bei der viel Geld für Spieler aus Südamerika und Afrika investiert wird, so geht es in den unteren Gefilden um die "soziale Integration".

Und die wird auf dem Rott sehr erfolgreich praktiziert.

Pascal Sack (32), Trainer der 1. Mannschaft von Viktoria Rott bezieht klar Stellung. " Bei uns ist kein Platz für Rassismus. Ein guter Charakter kennt keine Landesgrenzen". Für die kommende Saison hat Pascal Sack mit seiner Mannschaft den Aufstieg in die Kreisliga A anvisiert. "Wir sind zwar ein Dorfverein, aber mit einem positiven Betriebsklima" — konstatiert der Coach, der vor einem Jahr die Mannschaft nach internen Auflösungserscheinungen übernommen hatte.

Der gelernte Sparkassenkaufmann Pascal Sack hat das Team nicht nur stärker, sondern auch bunter gemacht. Mit Djekpo Kossvi Weateba, einem 24-jährigen Togolesen, und Franklin Mukwelle aus Kamerun spielen zwei Afrikaner in dem Rotter Multikulti-Team.

Djekbo Kossvi Weateba, ein Techniker mit Rasta-Locken, hat die Haarpracht seinem Idol Ruud Gullit, dem ehemaligen holländischen Superstar, gewidmet. Bei der Viktoria fühlt sich "Gody" wie er von seinen Mannschaftskameraden genannt wird, sehr wohl. Gibt es auch "Pegida"-Parolen auf dem Sportplatz? Der Afrikaner, der in der Jugend beim renommierten FC Paris St. Germain gespielt hat, antwortet souverän: "Wenn die friedlich protestieren, muss ich das akzeptieren".

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Spielführer Andreas Reuter, bekennender Jungsozialist, fühlt sich angesprochen: "Bei uns ist für Rassismus oder Diskriminierung kein Platz. 'Gody' und Franklin sind nicht nur immer gut drauf, die bereichern auch kulturell unsere Mannschaft".

Franklin Mukwelle spielt bei der Viktoria im Tor. In der Jugend war er beim WSV aktiv. In die Niederungen der Kreisliga wechselte er, weil er seine berufliche Ausbildung im Vordergrund sieht: "Ich besuche das Abendgymnasium und kann nur einmal in der Woche trainieren". Mit dem Fußball hatte er schon abgeschlossen, weil er vor einigen Jahren im Betriebssport grob rassistisch diskriminiert worden ist. "Da hab' ich zugelangt. Für den Nasenbeinbruch musste ich zahlen." Franklin lacht: "Das könnte mir heute nicht mehr passieren..."