Nachbarschaftsheim Wuppertal Plaudertelefon und Weihnachtsbriefe

Wuppertal · In Kooperation mit der Stadt koordiniert das Nachbarschaftsheim seit eineinhalb Jahren das „Wuppertaler Plaudertelefon“, das Menschen in Verbindung bringt. „Menschen brauchen Kontakte“, so Manuela Salem vom , „um sich zugehörig zu fühlen, sich auszutauschen und ein Korrektiv zu haben, gerade auch in unsicheren Zeiten.“

 Plakat zum Wuppertaler Plaudertelefon.

Plakat zum Wuppertaler Plaudertelefon.

Foto: Nachbarschaftsheim

„Über 100 Jahre alt ist unsere älteste Teilnehmerin am Plaudertelefon“ erzählt die Sozialarbeiterin, „und geistig völlig fit!“ Einmal pro Woche telefonieren die beiden Plauderpartner miteinander, die vom Nachbarschaftsheim aus in Kontakt gebracht werden. Zunächst führt jede bzw. jeder Interessierte ein telefonisches Aufnahmegespräch, beantwortet Fragen zu seiner Teilnahmemotivation und seinen Vorstellungen vom zukünftigen Plauderkontakt. „Und dann suchen wir in unserer Datenbank nach dem passenden Gesprächspartner und stellen beide Seiten einander vor“, sagt Margret Kleemann, die das Angebot organisiert.

Margret Kleemann (li.) und Manuela Salem koordinieren das Plaudertelefon.

Margret Kleemann (li.) und Manuela Salem koordinieren das Plaudertelefon.

Foto: Nachbarschaftsheim

So initiiert das Nachbarschaftsheim einen festen Telefonkontakt, der wöchentlich für eine halbe Stunde angedacht ist. Doch nicht nur Seniorinnen und Senioren nutzen die unkomplizierte Möglichkeit, ihr Netzwerk zu erweitern. „Wir haben Plauderpartner aus allen Altersgruppen“, erzählt Kleemann. „Einige interessiert es einfach, jemand Neues kennenzulernen und über gemeinsamen Interessen zu reden. Anderen fühlen sich tatsächlich einsam und freuen sich über die wöchentliche Austauschmöglichkeit.“

Dies wiederum entspricht der Tatsache, dass manche bzw. mancher seine Teilnahme am Plaudertelefon als ehrenamtliches Engagement ansieht, um anderen sein offenes Ohr zu schenken. „Ein denkbar unkompliziertes Ehrenamt vom heimischen Sofa aus!“, betont Kleemann. „Und dann haben wir noch die Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die neben einem netten Kontakt im halbstündigen Telefonat auch die Chance sehen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Das Wuppertaler Plaudertelefon ist vielfältig wie unsere Stadt und genauso ist es auch gedacht!“

Im vierten Jahr organisieren Nachbarschaftsheim und Stadt Wuppertal zudem die „Aktion Weihnachtsgruß“. Alte und junge Menschen aus Wuppertal schreiben Weihnachtsbriefe, die vor Heiligabend an Bewohnerinnen und Bewohner städtischer Seniorenheime verteilt werden. „Uns erreichen jedes Jahr einige hundert Briefe, die wir dann weiterleiten. „Oft sind es liebevoll gestaltete kleine Kunstwerke, egal ob der Schreibende ein Grundschulkind oder hochaltrig ist“, erzählt Projektleiterin Salem. „Und die Sozialdienste der Pflegeheime berichten eindrücklich, wie groß die Freude über diese persönlichen Briefgrüße ist.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort