Elberfeld „InnenBandStadt“-Projekt startet am Platz am Kolk

Wuppertal · In den ersten Tagen der Sommerferien wird der Platz am Kolk in Elberfeld zum Spielplatz, zur Werkstatt, zum Treffpunkt – und zum ersten Denkanstoß im Rahmen des Projektes „InnenBandStadt“.

 Der Platz am Kolk ist bislang ein Parkplatz.

Der Platz am Kolk ist bislang ein Parkplatz.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Max Höllwarth

Die Stadt hatte sich mit dem Projekt für das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beworben. Der Projektantrag hatte überzeugt: Ende 2022 erhielt die Stadt formell den Zuwendungsbescheid über insgesamt 2,2 Millionen Euro.

„Wir wollen hier mit einem weiteren wichtigen Platz von hoher städtebaulicher Bedeutung in Elberfeld experimentieren und ausprobieren, welche Ideen sich für diesen Platz eignen und umsetzen lassen. Wir haben uns mit ,25 für 25‘ Mobilitätsprojekte vorgenommen, die den Wuppertalerinnen und Wuppertalern Lust auf eine Verkehrswende in der Praxis machen sollen. Wir wollen Lebensqualität für unsere Innenstädte – und probieren jetzt aus, wie eine langfristige Lösung für diesen wichtigen Platz aussehen könnte“, so Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.

In der ersten Woche der Sommerferien 2023, vom 24. Juni bis zum 2. Juli, startet das Projekt „InnenBandStadt“ jetzt mit einer Auftaktwoche am Platz am Kolk in die Umsetzungsphase. Los geht es am (24. Juni). Für eine Woche wird der Platz von Autos befreit – nur Stellplätze für die Taxen und das Hotel bleiben erhalten. So soll die Möglichkeit geschaffen werden, den Platz neu zu erleben, neu zu nutzen und Ideen zu entwickeln. „Der Platz ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Fußgängerzone, Hofaue-Quartier und dem künftigen Pina-Bausch-Zentrum – es lohnt, sich hier Gedanken über neue Nutzung zu machen“, so Schneidewind.

Der Platz wird grün gestaltet und bespielt: Das Haus der Jugend bietet ab dem 24. Juni immer von 16 bis 20 Uhr (außer sonntags und am 30. Juni) ein Ferienprogramm mit vielen Angeboten für Kinder- und Jugendliche auf dem Platz an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Auszubildenden der Abteilung Forsten und Waldbewirtschaftung der Stadt verlgen zu Beginn der Aktionswoche ihr Ausbildungsprogramm zum Thema „Möbelbau“ auf den Platz am Kolk. Sie bauen Paletten-Möbel, die anschließend als Mobiliar vor Ort genutzt werden.

BDA-Aktion auf dem Wuppertaler Platz am Kolk​
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Aktion auf dem Platz am Kolk

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Foto: Christoph Petersen

„Allen, die das Angebot auf dem Platz möglich machen, gilt schon vorab ein besonderer Dank für ihr Engagement und ihre Unterstützung. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, zu kommen, zu schauen und den Platz zu be- und zu erleben“, so der scheidende Stadtentwicklungsdezernent Arno Minas.

Die Innenstadt, so Minas, sei nicht mehr allein zum Einkaufen da. Einkaufen sei und bleibe eine wichtige Funktion. „Aber: Es geht auch ums Erleben. Was kann ich darüber hinaus in der Innenstadt tun? Mit Freunden treffen, eine Ausstellung besuchen und vieles mehr“, erläutert Minas. „Ein Nutzungsmix aus Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeit wird künftig die Qualität der Innenstädte bestimmen. Und weil das natürlich für sämtliche Städte gilt, heißt es aus lokaler Sicht, die besonderen Stärken Wuppertals herauszuarbeiten. Womit können wir im Vergleich punkten?“

Nach dem Auftakt am Kolk will die Stadtverwaltung in der Zeit von Sommer 2023 bis Sommer 2025 in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung und dem Wuppertal Marketing mehrere Projekte anstoßen, um Wuppertals urbane Mitte langfristig zu stärken.

Oberbürgermeister Schneidewind: „Wir wollen mit dem Projekt ,InnenBandStadt´ herausfinden, wie wir das urbane Band Wuppertals stärken können. Wir wollen Ideen schmieden, diskutieren und ausprobieren – gemeinsam mit den Wuppertalerinnen und Wuppertalern.“

Neben der Entwicklung einer integrierte Innenstadt-Strategie setzt die Stadt vor allem auf konkrete Maßnahmen, an denen die Wuppertalerinnen und Wuppertaler aktiv mitwirken können:

Die Innen-Stadt-Expo: Eine mehrtägige Veranstaltungsreihe, mit Workshops und Beteiligungsformaten für Bürger, Stadtpolitiker und Experten zu den Themen Klimaanpassung, Wasser und Grünstruktur in der Innenstadt sowie Mobilität auf der Talachse.

Der Verfügungsfonds Stadtmacherprojekte (Reallabore): Als „Stadtmacherinnen und Stadtmacher“ können Bürger in experimentellen, kreativen und temporären Projekten Ideen für die Innenstadt und den urbanen Zwischenbereich entwickeln und umsetzen. Diese Ideen sind dann eine Grundlage für städtebauliche Ideenwettbewerbe.

Der Gründungswettbewerb: In leer stehende Ladenlokale soll frischer Wind einziehen: Jungunternehmen können sich bewerben, um ihre Geschäftsideen in Leerständen zu vergünstigten Mietpreisen umzusetzen. Die Gründungsideen können zum Beispiel aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung, Urbane Produktion, Gemeinwohl oder Kultur und Bildung stammen.

Lichtaktionen, Veranstaltungen oder die Einführung eines Stadtgutscheins werden die Projekt-Bausteine begleiten.

„Die Erfahrungen und Ideen, die wir in den Stadtmacherprojekten, Workshops und bei Events sammeln, münden in eine Innenstadtstrategie. An dieser richtet sich die künftige Entwicklung von Wuppertals urbaner Lebensader aus. Wir laden alle ein, sich mit uns auf den Weg zu machen“, bekräftigt Uwe Schneidewind.

Im Rahmen des Förderprojektes „InnenBandStadt“ wird die Stadtverwaltung durch ein externes Projektbüro unterstützt. Im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung hat sich das Planungsbüro „Urban Catalyst“ (Berlin, Hamburg, Wuppertal) in Kooperation mit „neubig hubacher Architekten und Stadtplaner“ (Köln) sowie dem Mobilitätsberatungsbüro „1komma2“ (Berlin) durchgesetzt.

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