Neues aus dem Kulturausschuss Kunst für Kaufhof-Fenster

Wuppertal · Gleich zweimal um den Kaufhof sowie um eine Edelstahl-Erinnerungstafel auf dem Johannes-Rau-Platz ging es jetzt im Kulturausschuss.

Vier dieser großen Kaufhof-Fenster an der Neumarkstraße sowie zwei um die Ecke an der Grünstraße werden sich von Frühjahr bis Spätherbst mit künstlerischem Leben füllen.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Entlang der Neumarkstraße sowie um die Ecke an der Grünstraße werden die sechs großen (und bisher leeren) Fenster des Kaufhof-Gebäudes von Mai bis November durch Aktionen und Installationen unterschiedlicher Art von der freien Kulturszene der Stadt gestaltet und belebt.

Alle künstlerischen Sparten sind eingeladen, Ideen beizusteuern. Ein Aufruf an die Szene ist soeben gestartet – alles dazu auf wuppertaler-rundschau.de. Eine Jury wird Ende April die Auswahl treffen – und das nötige Geld (etwa für die Honorare der Künstlerinnen und Künstler) fließt aus dem Fördertopf des Projektes „InnenBandStadt“. Weil diese Förderung Ende November ausläuft, wird die Fenster-Aktion auch nicht fortgesetzt werden können. Außer, so Kulturdezernent und Stadtdirektor Matthias Nocke, „es kommt noch Geld von anderswo her“.

Auch zum Thema Bildungs- und Weiterbildungsstandort im Kaufhof gab es Informationen: Ein fertiger Vertrag zwischen Stadt, Immobilieneigentümer und Projektentwickler soll am 6. Juli, der letzten Ratssitzung dieser Wahlperiode, zur Abstimmung gestellt werden. Wenn alles klappt, zieht das Stadtarchiv ins jetzige Bibliotheksgebäude, die Uni übernimmt das Stadtarchiv-Haus am Haspel – und die 4.500 Quadratmeter große Immobilie des Weiterbildungskollegs an der Pfalzgrafenstraße wandelt sich entweder zu einer Förderschule oder aber das Südstadt-Grundstück wird neu bebaut. Mit Blick auf die aktuelle Architektur-Optik des Kaufhofs gab Matthias Nocke zu Protokoll: „Keiner hat die Absicht, die Fassade und die Parkhausspindel in die städtische Denkmalliste einzutragen.“

Apropos Denkmal: Ein kleines, jedoch wichtiges, an dessen Realisierung schon sehr lange Zeit gearbeitet und darüber gestritten wird, kommt im ersten Halbjahr dieses Jahres. Zur Erinnerung an die Wuppertaler Bücherverbrennung durch die Nazis im Jahr 1933 wird es eine Edelstahl-Erinnerungstafel auf dem Johannes-Rau-Platz, wo die Bücher brannten, geben. Lars Bluma, Direktor des Wuppertaler Museums Industriekultur, berichtete, dass ein Text für diese Tafel gefunden sei.

Und er schaute zurück: „Erinnerungskultur ist kein leichtes Geschäft. Dieses Projekt hatte einen langen, langen Vorlauf, im Lauf dessen auch viele Gräben entstanden sind, die jetzt aber wieder zugeschüttet wurden.“

Von einer früher einmal gewünschten künstlerischen Intervention – anstatt „nur“ einer Tafel – war nicht mehr die Rede.