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Friseur Droppmann: Er frisierte sogar die Jacob Sisters

Friseur Droppmann : Er frisierte sogar die Jacob Sisters

Waschen, Föhnen, Legen: Das war sein Leben. Werner Droppmann wurde jetzt mit dem Diamantenen Meisterbrief geehrt, denn seit 60 Jahren ist er nun im Beruf.

"Das habe ich bisher auch noch nie gehabt", sagt Carmen Langowski, Obermeisterin der Friseurinnung Wuppertal, die diese Ehrenurkunde feierlich bei Coiffeuer Droppmann in Cronenberg an Jubilar übergab.

Der Friseurberuf wurde Werner Droppmann in die Wiege gelegt. "Seit mehr als 100 Jahren ist es Familientradition", so Droppmann. Sein Großvater und auch sein Vater waren bereits Friseure, damals noch in Berlin, wo Werner Droppmann 1937 geboren wurde. Nach einer kurzen Zeit im Münsterland bei seinem Onkel "mit der Kinderlandverschickung", ging er wieder zurück in die Hauptstadt und machte dort seine Ausbildung im väterlichen Betrieb direkt in der Nähe vom Friedrichstadtpalast.

Obwohl sein Vater ihn auch gerne in einem anderen Handwerk gesehen hätte: "Drei Tage vor Beginn der Ausbildung sagte er, ich sollte doch lieber Schornsteinfeger werden", erinnert sich der Friseur. Nach der Gesellenprüfung 1952 bestand er 1958 die Meisterprüfung als jüngster Friseurmeister in Berlin. "Im selben Jahr bin ich aus Ostberlin getürmt", sagt der 81-Jährige. Er hat noch zwei Brüder, die übrigens alle denselben Beruf ausüben. Mit einem seiner Brüder machte er sich zuerst in Vohwinkel selbstständig, später ging es für ihn nach Barmen, seinen Bruder zog es mit dem Salon nach Elberfeld. Und 1988 zog Werner Droppmann dann endgültig nach Cronenberg. Damals war an dem Standort Hauptstraße 42 noch ein Reifenhandel und eine Tankstelle. Werner Droppmann hat einiges erlebt. Er machte Eva Jacob (Jacob Sisters) die Brautfrisur, da diese in Elberfeld einen Wuppertaler heiratete. "Beim Stecken des Schleiers wollten ihre Schwestern diesen immer abreißen", sagt der Friseur — "um die Hochzeit zu verhindern." Doch Droppmann warf die drei Damen einfach aus seinem Geschäft.

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Auch beim Schaufrisieren räumte er ab. Droppmann wurde Stadt- und Landesmeister — sein schönster Titel und für ihn wichtigster Gewinn ist der "Silberne Leuchtturm von Warnemünde". 15 Jahre lang arbeitete er nebenher für die Firma Schwarzkopf, bereiste Länder Südafrika und Südamerika, frisierte sogar einmal in einem Jumbo-Jet in 10.000 Metern Höhe. 2003 beendete er seine berufliche Karriere. "Aus gesundheitlichen Gründen", wie er sagt, und übergab das Geschäft seiner Tochter Wencke. Wencke Droppmann und auch ihre Schwester Anja, die mittlerweile in Ostfriesland lebt, traten genauso erfolgreich in die Fußstapfen ihres Vaters und lernten den Friseurberuf.

Für Wencke Droppmann war schon früh klar: "Ich möchte nie etwas anderes machen". Wie ihr Vater nahm sie an etlichen Wettbewerben teil, gewann Titel und bekam ganz nebenbei noch die Welt zu Gesicht, reiste für die Firma Schwarzkopf unter anderem nach Mauritius.
Ihr Vater schaut jeden Tag bei ihr im Laden vorbei, kümmert sich noch im Hintergrund um die Geschäfte, macht unter anderem die Buchhaltung. "Ich bin das Mädchen für alles", sagt Werner Droppmann. Fast alles — außer Waschen, Föhnen, Legen. Das macht er nicht mehr.