Vision nimmt Formen an Nächster Halt: das „Schwebodrom“

Wuppertal · Mittwochmorgen, 6.30 Uhr. Auf einem Tieflader erreicht der 120 Jahre alte Kaiserwagen den Werth. In Höhe des Kugelbrunnens wird er von der B7 aus über die Bushaltestelle „Werther Brücke“ mit einem Kran in die Fußgängerzone gehoben. Es ist dunkel, kalt und regnet – das fiese Wetter hält die Schaulustigen nicht ab.

Der Kaiserwagen „schwebt“ über den Kugelbrunnen.

Der Kaiserwagen „schwebt“ über den Kugelbrunnen.

Foto: mivi

Wuppertaler lieben ihre Schwebebahn und möchten direkt vom Absperrband miterleben, wie der „stahlharte Drache“ (Zitat von Else Lasker-Schüler) auf Schwerlastrollen ins künftige Museum gelangt.

Der Kaiserwagen, in dem die Besucher des „Schwebodroms“ am Werth 96 künftig mit Hilfe einer Virtual-Reality (VR)-Brille historische Aufnahmen aus dem Jahr 1929 erleben können, hat seine Endstation erreicht. In rund drei Stunden, in denen anspruchsvolle Maßarbeit höchst gefragt war, ist der elf Meter lange Wagen der ersten Generation nun an Ort und Stelle als wichtigstes Bestandteil des Barmer Erlebnismuseums. (Video:)

IG-Barmen-Chef und „Schwebodrom“-Geschäftsführer Thomas Helbig sowie Stadtmarketing-Chef Martin Bang sind zufrieden mit dem Einzug der Bahn in Zentimeterarbeit. „Alles ist nach Plan verlaufen. Nach fünf Jahren stehen wir jetzt endlich hier und die Idee von damals nimmt Form an“, sagt Bang. Seine Vision war es, mit einer VR-Brille auf dem Kopf aus dem fahrenden Kaiserwagen in Echtzeit auf das Wuppertal von 1929 herabschauen zu können.

Bereits im Frühjahr 2023 soll das „Schwebodrom“ eröffnen. Helbig und Bang hoffen, dass jährlich bis zu 50.000 Gäste in das rund 400 Quadratmeter große Erlebnismuseum kommen, in dem auch historische Originalgegenstände aus dem Fundus der WSW zu sehen sind. Denn dem dritten Raum, in dem sich der Kaiserwagen befindet, sind zwei weitere Räume vorgeschaltet. Hier gibt es dann jede Menge Wissenswertes zur Stadt- und Schwebebahn-Geschichte. Ein Souvenirshop und ein angrenzendes Themen-Café bilden den Abschluss des Aufenthalts. im „Schwebodrom“.

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