Fußball-Regionallliga: 3:1 (1:1) gegen RW Essen WSV: Wirtz-Gala bei Derby-Sieg

Wuppertal · In der Fußball-Regionalliga hat der Wuppertaler SV am Mittwochabend (11. April 2018) das Nachholderby gegen Rot-Weiß Essen mit 3:1 (1:1) gewonnen. Zu der Partie kamen 5.647 Zuschauer ins Stadion am Zoo.

 So sehen Derbysieger aus!

So sehen Derbysieger aus!

Foto: Jochen Classen

Alle WSV-Tore erzielte Enzo Wirtz.

Trainer Britscho stellte gegenüber der 0:4-Niederlage gegen Erndtebrück zweimal um und brachte den genesenen Kevin Pytlik für Michael Blum sowie Enzo Wirtz für André Mandt. Der WSV startete engagiert. Schiedsrichter Fabian Maibaum verteilte in der erste Viertelstunde gelbe Karten an Tjorben Uphoff, Gino Windmüller (beide Wuppertal) und Philipp Zeiger (Essen), allesamt korrekt. Größere Torchancen gab es aber zunächst nicht.

 Kampf war Trumpf im Stadion am Zoo.

Kampf war Trumpf im Stadion am Zoo.

Foto: Dirk Freund

Nach einer starken Flanke von Silvo Pagano konnte Wirtz den Ball nicht richtig platzieren (20.). Der WSV wurde offensiver - und bestraft: Cedric Harenbrock hatte zu viel Platz, zog ab. Sein Ball wurde abgefälscht - 0:1 (23.). Verdient war die Gästeführung im Duell zweier verunsicherter Teams nicht. Der WSV brauchte einige Minuten, um sich zu fangen. Die anfängliche Überlegenheit war dahin. Es blieb hektisch. Auch Sascha Schünemann sah Gelb (33.), kurz danach Enes Topal (36.).

Wirtz brachte den Gastgeber wieder ins Spiel - mit einem Traumtor. Nach einem Freistoß setzte der 22-Jährige zum Fallrückzieher an und traf - 1:1 (40.). Glück hatte der WSV, dass Dowidat nach einem taktischen Foul nicht Gelb-Rot sah. Britscho schickte umgehend Marco Cirillo zum Warmmachen. Mit dem Unentschieden ging es in die Kabinen.

Der Wechsel erfolgte zur zweiten Halbzeit, half aber wenig: In der 47. Minute sah Uphoff nach einem taktischen Foul die Ampelkarte. Windmüller rückte in die Innenverteidigung. Trotzdem waren die WSV-Fans aus dem Häuschen: Wirtz vollendete eine Hereingabe in Unterzahl zum 2:1 (48.). Auch Pagano wurde verwarnt (50.). Nach 65 Minuten hieß es 10 gegen 10: Philipp Zeiger musste nach einem zu hohen Bein mit Gelb-Rot vom Platz.

Es blieb eng. WSV-Keeper Sebastian Wickl, der erneut den Vorzug vor Joshua Mroß erhalten hatte, wehrte einen Schuss von Marcel Platzek ab (75.), dann hielt er einen Kopfball von Kamil Bednarski (76.). RWE versuchte es mit einem Doppelwechsel, unter anderem musste der Ex-Wuppertaler Dennis Malura runter (78.). Britscho brachte Blum für Schünemann.

Mann des Abends war aber zweifelsohne Enzo Wirtz. Er erzielte in der 79. Minute im Nachschuss seinen dritten Treffer. Die ersten der nur wenigen mitgereisten RWE-Fans verließen das Stadion. Sie verpassten eine Glanzparade von Wickl, der einen Harenbrock-Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte (83.). Der eingewechselte Roussel Ngankam setzte einen Kopfball knapp über den Kasten (86.). Die Schlussoffensive der Gäste kam zu spät. Auch der zweite verdiente Derby-Sieg gegen RWE in dieser Saison war kurz darauf perfekt.

Karsten Neitzel (Rot-Weiss Essen): "Kurz und schmerzlos. Wir sind schon enttäuscht. Aber dann ist auch gut. Vieles wird ja auch nach Gefühl bewertet. Wir hatten heute zweimal das Momentum auf unserer Seite. Einmal bei der Führung und einmal beim Platzverweis. Wir müssen mit einem 1:0 in die Pause gehen. Nach dem Platzverweis bekommen wir direkt das 1:2. Das ist dann schlecht. Wir hatten genug Szenen, um mehr Tore zu erzielen. Der Gegner hatte heute einen guten Torwart. Nach dem 3:1 haben die Wuppertaler sogar noch was liegen lassen. Die Woche ist viel passiert, wir haben versucht, es so minimal wie möglich zu halten. Man hat in einigen Szenen gemerkt, dass es wohl zu viel war. Wir sind mit unserer Führung und der Überzahl fahrlässig umgegangen. Das war der Knackpunkt."

Christian Britscho (Wuppertaler SV): "Dass meine Gefühlslage eine ganz andere ist, kann sich wohl jeder vorstellen. Bis zum 1:0 ist es eine Partie ohne viele Chancen. Und dann geht er wieder abgefälscht rein und du denkst dir: O.k. - das haben wir schon einmal erlebt. Aber die Mannschaft hat dafür gesorgt, dass es nicht wieder losgeht. Bei den Zuschauern möchte ich mache bedanken, dass sie uns nach dem 0:1 weiter unterstützt haben. Und dann hat ,Christiano' Wirtz den Ausgleich gemacht, einfach geil. Das Tor werde ich mir heute noch 17 Mal angucken. Dann nimmst du dir in der Pause viel vor. Gefühlte sechs Ballumdrehungen später landet der Plan in der Tonne. Wie die Mannschaft das dann in Unterzahl gedreht hat. Da können wir alle sehr, sehr stolz sein eine so charakterstarke Mannschaft zu haben. Dann dezimiert Essen sich auch. Wir haben es besser unter Kontrolle bekommen und machen das dritte Tor. Alles in allem ein mehr als gelungener Tag. Das Lächeln wird mir heute wohl nicht mehr aus dem Gesicht weichen."

Angesprochen auf Dreierpacker Wirtz und ob er das im Gefühl gehabt habe, ergänzte Britscho: "Leider nein, Enzo ist aber eine echte Arbeitsbiene. Wenn man so arbeitet wie Enzo, gibt es Tage, an denen man so belohnt wird. Er hat gut trainiert. Aber das haben alle. Was mir klar war, dass wir ein richtig gutes Kampfspiel machen werden. Dass es so endet, ist natürlich umso schöner."

Die nächste Partie bestreitet der WSV am Sonntag um 14 Uhr am Flinger Broich bei der Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf.

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