Fußball-Regionalliga: 0:4 (0:2) gegen Erndtebrück WSV verpatzt Derby-Generalprobe heftig

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Samstag (7. April 2018) den angestrebten Pflichtsieg verpasst und damit keine Werbung für das Derby am Mittwoch gegen RW Essen betrieben. Das Team von Trainer Christian Britscho unterlag dem abstiegsgefährdeten TuS Erndtebrück mit vor 1.967 Zuschauern klar mit 0:4 (0:2) und ist nun Tabellenzehnter.

 Keeper Sebastian Wickl konnte einem leid tun.

Keeper Sebastian Wickl konnte einem leid tun.

Foto: Dirk Freund

Der WSV, bei dem mit Torhüter Sebastian Wickl (für Joshua Mroß) und André Mandt (für Semir Saric) zwei andere Spieler im Vergleich zum RWO-Match in die Startformation rückten, versuchte zunächst Druck zu machen - und lag nach zehn Minuten zurück. Jan-Patrick Kadiata behielt nach einem Fehlpass des WSV die Nerven, lief den Konter und traf (0:1). Kadiata war es auch, der acht Minuten später Enes Topal im Strafraum foulte. Beim fälligen Eflmeter scheiterte Torjäger Christopher Kramer aber an Keeper Niklas Jakusch.

Es lief nicht viel zusammen beim WSV. Britscho war entsprechend unzufrieden mit der Leistung gegen die Gäste aus dem Wittgensteiner Land, die sich vehement gegen den Abstieg stemmen und zuletzt den BVB II (2:0) und Lotte (2:1 im Pokal-Halbfinale) schlugen. Im Gegenteil: Armend Kabashi verzog nur äußerst knapp (26.). Kramer misslang kurz danach freistehend ein Lupfer (27.). Effektiver war die TuS: Kadiata spielte mit der WSV-Abwehr Billard und netzte ein - 0:2 (29.). Der WSV baute zunehmend ab. Auf dem Weg in die Kabine gab es vereinzelt Pfiffe.

Britscho wechselte zur zweiten Hälfte doppelt: Enzo Wirtz und Marco Cirillo kamen für Sascha Schünemann und Michael Blum. Der WSV stellte auf eine Dreierkette um. Den ersten Akzent setzte aber wieder Erndtebrück: Yuki Nishiya traf aus spitzem Winkel das Außennetz. Kurz danach klingelte es erneut: Silvio Pagano verursachte einen Foulelfmeter, in dem er Kadiata legte. Kabashi nahm das Geschenk dankend an - 0:3 (51.). Die ersten Zuschauer gingen nach Hause.

Sie verpassten einen Abseitstreffer von Wirtz nach Vorarbeit durch Topal (57.). Und das nächste Tor der Siegerländer: Stefan Valentin köpfte reichlich unbedrängt ein - 0:4 (60.). Semir Saric ersetzte Kramer (62.). Die Wende trat nicht mehr ein, der WSV fand sich mit der Niederlage ab.

Christian Britscho (Wuppertaler SV): "Glückwunsch zum verdienten Sieg. Ich glaube, du hast deine Mannschaft zurecht gelobt. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Mit etwas mehr Spielglück können wir es anders gestalten. Aber wenn ich ehrlich bin, haben wir es heute auch nicht verdient. Ich bin weit davon entfernt, meinen Spielern die ganze Schuld zuzuschreiben. Man hat heute gesehen, dass die guten Ansätze der letzten Spiele keine Selbstläufer sind. Wir haben auch zuletzt nur phasenweise gut gespielt. Heute haben die Phasen, die nicht gut waren, überwogen. Mit so einer Leistung und solchen Fehlern holst du eben keinen Punkt. Bemerkenswert fand ich, dass die Fans ihren Unmut nicht lauter Ausdruck verliehen haben. Das nötigt mir heute Respekt ab."

Auf die Frage, warum Sebastian Wickl anstelle von Joshua Mroß zwischen den Pfosten stand, antworte Britscho: "Seitdem ich verantwortlich bin, habe ich alle Spieler live spielen sehen. Den Wunsch hatte ich heute auch bei Basti. Der Grund war nicht leistungstechnisch. Wir haben auch vorher gesagt: Es ist egal, wie dieses Spiel ausgeht, er wird mehrere Spiele machen. Die einzige Voraussetzung für den Wechsel war, dass Josh sich im letzten Spiel keinen Bock erlaubt. Wir wollten nicht, dass ein Torwart mit schlechtem Gefühl aus dem Tor muss."

Außerdem antwortete er auf die Frage, ob heute womöglich unklare Vertragslagen der Spieler eine Rolle gespielt hätten: "Aus meiner Sicht nicht. Wenn man sieht, wer wie gespielt hat. Ich lobe einfach mal und da kann ich eigentlich nur Enes Topal nennen und von den Eingewechselten vor allem Marco Cirillo. Da sieht man, dass das eigentlich keine Rolle spielen sollte. Wenn die Situation unklar ist, dann muss ich ja alles dafür tun, einen neuen Vertrag zu kriegen oder mich für andere zu empfehlen."

Florian Schnorrenberg (TuS Erndtebrück): "Unser Ziel war es, früh zu stören und den Innenverteidigern keinen Raum zu geben. Wir dachten, dass wir vielleicht nicht frisch genug wären. Dann gehen wir mit der ersten Chancen in Führung. Danach haben wir dann vielleicht auch das Spielglück. Wie wir dann im zweiten Durchgang aus dem 0:2, wenn der Gegner alles versucht, dann noch ein 0:4 machen. Das nötigt mir den allergrößten Respekt ab. Wir wissen, wo wir hier gespielt haben. Bei einer Spitzenmannschaft. Ob ich mit so einem Ergebnis gerechnet hätte? Natürlich nicht. Man hat natürlich gesehen, dass die Erfolge Selbstvertrauen gebracht haben. Jetzt müssen wir gut generieren."

Das Derby gegen RW Essen beginnt am Mittwoch um 19.30 Uhr im Stadion am Zoo. Der WSV hofft auf rund 7.000 Zuschauer.

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