Fußball-Regionalliga: Samstag in Bonn WSV: Favoritenrolle und ein Finger

Wuppertal · Der Wuppertaler SV gewann am vergangenen Wochenende souverän 4:1 beim SV Straelen, das sich zuvor beim Bonner SC mit 3:1 durchgesetzt hatte. Also eine klare Sache für den WSV am Samstag (4. September 2021) beim Auswärtsspiel im Bonner Nordpark, das um 14 Uhr angepfiffen wird? Nein, findet Björn Mehnert, der Trainer des Fußball-Regionalligisten.

 Szene mit Kapitän Felix Backszat (re.) in der Auswärtspartie in Straelen.

Szene mit Kapitän Felix Backszat (re.) in der Auswärtspartie in Straelen.

Foto: Stefan Rittershaus

„Ich glaube schon, dass wir trotz der frühen Phase der Saison favorisiert ins Spiel gehen!“, schätzt er die Lage durchaus realistisch ein. Sein Team hat aus vier Partien immerhin sieben Zähler geholt, dabei 6:2 Tore erzielt und beim bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer in Straelen die bislang beste Saisonleistung abgeliefert.

Bonn setzte sich dagegen nur beim schwer kriselnden KFC Uerdingen durch und muss gegen den WSV zudem auf den Ex-Wuppertaler Enzo Wirtz verzichten. Der 25-jährige Torjäger wäre nicht nur wegen einer gelb-roten Karte gesperrt gewesen, sondern hat sich bei der 1:3-Niederlage in Wiedenbrück einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt dadurch monatelang aus. Außenverteidiger Rudolf González droht mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch und einer Gehirnerschütterung ebenfalls eine Pause.

Mehnert hat dagegen – Stand Mittwochabend – den kompletten Kader (bis auf Christopher Schorch und Joelle Tomczak) zur Verfügung. Dennoch hebt der 45-Jährige warnend den Finger: „Wir haben erst vor knapp zwei Wochen selbst in Ahlen erlebt, dass man sich für die Favoritenrolle nichts kaufen kann und dass in der engen und ausgeglichen Liga einem nichts geschenkt wird. Man muss sich in jedem Spiel aufs Neue einen Sieg verdienen! Und an jedem Wochenende gibt es das ein oder andere Spiel, wo der Favorit nicht gewinnt.“ Vor allem dann, wenn die Leistung nicht zu 100 Prozent abgerufen werde.

Der WSV war mit einem 2:0-Sieg gegen die durch Quarantäne in der Vorbereitung gestörten Rödinghausener (vier Spiele, null Punkte) in die Saison gestartet, hatte dann das Remis in Ahlen (0:0) geholt, die Derby-Niederlage gegen RW Essen (0:1) kassiert und drei Tage später in Straelen aufhorchen lassen. Nun soll der Weg tabellarisch (zurzeit Rang neun) weiter nach oben führen, ehe am 11. September mit Fortuna Köln ein weiterer Meisterschaftsmitfavorit ins Stadion am Zoo kommt.

Im Gegensatz zur Partie in Straelen dürfen WSV-Fans mit nach Bonn reisen. Dort hatte es im Dezember 2020 beim Debüt von Mehnert ein wildes 3:3-Unentschieden gegeben, im Rückspiel im Mai dann einen 4:2-Sieg. Drei Punkte sollen für den Favoriten auch am Samstag her.

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