Boxabend in Wuppertal mit Vincenzo Gualtieri Wiegen am Freitag, zwei WM-Kämpfe am Samstag

Wuppertal · Am Samstag (1. Juli 2023) steigen der Wuppertaler Lokalmatador Vincenzo Gualtieri sowie Etinosa Oliha in der Uni-Halle in den Boxring. Sie wollen den kasachischen Weltstar Gennadiy Golovkin beerben.

Vincenzo Gualtieri kämpft in seiner Heimatstadt Wuppertal.

Vincenzo Gualtieri kämpft in seiner Heimatstadt Wuppertal.

Foto: Torsten Helmke

Der 43-jährige Golovkin legte seine Welttitel der International Boxing Federation (IBF) und der International Boxing Organization (IBO) nieder. Und genau in diese Lücken wollen die beiden Mittelgewichtler aus dem AGON-Team vorstoßen.

Dafür stehen sie vor schwierigen Aufgaben, wobei Gualtieris etwas „ungeheurer“ zu sein scheint. Sein Gegner ist der Silbermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von London, Esquiva Falcao. Der Brasilianer ist erfahrener als Gualtieri. Zudem kreiden internationale Medien dem Wuppertaler Lokalmatadoren mangelnde Auslandserfahrung an. Mit 20 K.O. in 30 Kämpfen (67 Prozent K.O-Quote) gehört Falcao zu den besten Knockoutern. Gualtieri bilanziert 21 Kämpfe, davon 20 Siege. Einmal trennte er sich unentschieden. Seine K.O.-Quote liegt bei 33 Prozent.

Bei genauerer Betrachtung ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Falcao wird derzeit bei unabhängigen Ranglisten als inaktiv geführt. Das bedeutet, dass er seit über einem Jahr nicht mehr antrat. Zudem fehlen seiner Karriere die Richtung von aufeinander aufbauenden Meisterschaftskämpfen. Gualtieri boxte bereits sieben Mal um einen Titel, angefangen bei den deutschen Meisterschaften über IBO‑Continental bis hin zu IBF‑Intercontinental.

Falcaos Karrierehöhepunkt war das Gefecht um die IBF‑Pflichtherausforderung gegen den Kanadier Patrice Volny. In seinem letzten Kampf (und der ist über ein Jahr her) ging er gegen den Argentinier Cristian Fabian Rios über die Zeit. Rios ist, wie Falcao, Rechtsausleger. Selbstredend, dass AGON den Argentinier als Sparringsgegner für Gualtieri rekrutierte. Festzuhalten bleibt, dass Falcao noch keine zwölf Runden geboxt hat und daher nicht weiß, wie zermürbend die Meisterschaftsdistanz sein kann. Gualtieri absolvierte sie bereits fünfmal.

Bleibt die Kritik, dass Gualtieri bisher keine Auslandserfahrung vorweisen kann. Im Prinzip ist das richtig, helfen wird es Falcao nicht. Denn AGONs Mittelgewichtler boxt gegen den Brasilianer in Deutschland. In Wuppertal. Und die heimischen Fans werden aller Voraussicht nach wie eine Wand hinter ihrem Cenzo stehen. Es wird ein internationaler Spitzenkampf zweier ebenbürtiger Gegner erwartet, dessen Ausgang maßgeblich von deren Tagesform abhängen wird.

 Etinosa Oliha.

Etinosa Oliha.

Foto: Torsten Helmke

Etinosa Oliha hat ebenfalls eine Hand an dem WM-Gürtel. Ursprünglich sollte der Italiener in seinem zweiten Kampf für das AGON-Team um den IBO‑Intercontinental‑Titel boxen. Doch nach „Triple G‘s“ Rücktritt war die Entscheidung der IBO konsequent. Sie adelten Oliha und den Chilenen Julio Alamos zu den nächsten Wettstreitern um den vakanten Welttitel.
Im direkten Vergleich ist kein eindeutiger Favorit auszumachen.

Bei der Ringerfahrung führt leicht Oliha. Er bestritt seit seinem Debüt 17 Kämpfe und hat damit auf der Habenseite einen Kampf mehr als der Chilene. Im Rundenvergleich absolvierte AGONs Mittelgewichtler 96 gegenüber 87 von Alamos. Das macht der Chilene aber durch die bessere KO-Quote wett. Hier kommt er auf 56 Prozent, Oliha auf 47 Prozent.

Vermutlich wird es zwischen diesen beiden Athleten eng zugehen und dann könnten die AGON-Fans das Zünglein an der Waage sein. Die beiden Titelkämpfe werden von einer Undercard mit fünf Gefechten getragen.

Wer sich als einer der Ersten einen Überblick über die Kämpfe sowie einen Eindruck über den Wuppertaler Martin Houben, Dariusz Lassotta aus Bergkamen, dem Bolivianer Farlin Condori sowie Kubas Carlos Rodriquez und natürlich AGONs Ex-Weltmeister Jack „Golden Jack“ Culcay verschaffen will, sollte das öffentliche Wiegen nicht verpassen. Los geht es am Freitag (30. Juni) ab 18 Uhr vor dem Haupteingang der Uni-Halle. Dann besteht auch noch die Möglichkeit, Tickets zu erwerben.

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