Handball-Bundesliga: Auftakt am Sonntag (15 Uhr) in Leipzig BHC: "Sind kein Nobody mehr"

Wuppertal / Solingen · Mit dem Auswärtsspiel in Leipzig startet der Handball-Bundesligist BHC am Sonntag (15 Uhr) in die Saison. Beirat Jörg Föste blickt auf die kommenden Monate.

 BHC-Beirat Jörg Föste hofft auf viele Fans in Köln.

BHC-Beirat Jörg Föste hofft auf viele Fans in Köln.

Foto: Dirk Freund

Rundschau: Mit welcher sportlichen Zielsetzung startet der Bergische HC in die Saison, welcher Tabellenplatz soll es am Ende mindestens sein?

Föste: Ideal wäre ein frühzeitiges Punktesammeln, um ein Polster zu Platz 16 zu schaffen. Denn ein erneuter Klassenverbleib wäre ein großer Erfolg. Und vielleicht geht bei einem guten Start noch etwas mehr.

Rundschau: Mit Maciej Majdzinski und Fabian Gutbrod fallen zwei Spieler aus. Gab es Überlegungen, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden?

Föste: Wenn es bei diesen Ausfällen bleibt, werden wir nicht aktiv. Verstärkungen wird man ohnehin nicht finden, allenfalls Ergänzungen. Zudem halten wir Verbesserungen über den täglichen Trainingsbetrieb für effektiver als über die Transferbörse.

Rundschau: Das erste Heimspiel steigt am 11. September in der Kölner Lanxess-Arena gegen den VfL Gummersbach. Bislang sind 3.500 Tickets verkauft. Auf wie viele Zuschauer hoffen Sie?

Föste: Schön wäre eine Kulisse jenseits der 5.000. Das wäre bei diesem echten Derbykracher auch angemessen. Die Partie gegen unseren oberbergischen Rivalen wird für die Teams zur Standortbestimmung. Beide Lager fiebern diesem Hochkaräter seit Wochen entgegen. Es ist schon jetzt die drittbeste Zuschauerzahl, die wir bei einem Heimspiel jemals hatten. Die Rechnung ist also aufgegangen.

Rundschau: Schon am 12. Oktober, einem Mittwochabend, geht es erneut in Köln gegen den THW Kiel. Hat der BHC das Potenzial, zweimal kurz hintereinander die Mega-Halle ordentlich zu füllen?

Föste: Das ist exakt die Frage, die wir uns gestellt haben. Um die Antwort zu finden, gab es nur einen Weg …

Rundschau: Ein großes Problem der vergangenen Jahre war die Auswärtsschwäche. Wird es in dieser Saison in der Ferne besser?

Föste: Der Klassiker: Aus einem Postulat wird eine Suggestivfrage. Nicht ungeschickt und einen Versuch wert. Also: Wir haben auswärts zwölfmal gepunktet in den vergangenen drei Spielzeiten. Da es ausgereicht hat, ist das viel. Daher eine Auswärtsstärke. Zumal wir alle wichtigen Spiele gewonnen haben: in Wetzlar, in Balingen, in Emsdetten, in Berlin, in Minden, in Lemgo und in Nettelstedt. Wenn es darauf ankommt, sind wir zur Stelle. Auch in der kommenden Spielzeit.

Rundschau: Ist der BHC nach der Verpflichtung von Viktor Szilagyi als Sportlicher Leiter nun optimal aufgestellt?

Föste: Vieles deutet darauf hin, dass wir die Aufgabenverteilungen ordentlich hinbekommen haben. Wenn jeder seine Stärken mit voller Kraft einsetzt, sind wir schlagkräftiger als in den Jahren zuvor. Profisport ist ein raues Geschäft. Es elegant zu meistern ist unser erklärtes Ziel. Viktor hat hoffnungsvolle Anlagen hinsichtlich dieses Anforderungsprofils.

Rundschau: Wie ist der Stand beim Hallenprojekt?

Föste: Beiden zuständigen Gremien in Wuppertal und Solingen liegen Beschlussvorlagen zur Schaffung von Baurecht vor. Darüber wird noch im September entschieden.

Rundschau: Wer sind die Ligafavoriten? Welche Teams kämpfen um die Klasse?

Föste: Die Rhein-Neckar Löwen, Flensburg und Kiel werden das Titelrennen bestimmen. Das Verletzungspech kann leicht zum entscheidenden Einflussfaktor werden. In dieser Hinsicht ist der Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen am anfälligsten, denn die Kaderbreite ist gering. Fällt beispielsweise Andy Schmid aus, wird das nicht kompensierbar sein. Was die Abstiegsfrage angeht: Etwa die Hälfte der Liga könnte unten hineinrutschen. Was den Bergischen HC angeht, so haben wir schon eine ordentliche Portion Erfahrung gesammelt. Das ist ein unschätzbarer Vorteil. Wir sind kein Nobody mehr.

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