Fußball-Regionalliga: 1:3 (0:0) gegen 1. FC Köln U 21 WSV: Wieder drei schnelle Gegentore

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das Pokal-Aus gegen RWE noch nicht verdaut. Vier Tage nach der Partie verloren die Bergischen am Samstagnachmittag (1. April 2017) das Liga-Heimspiel gegen die U 21 des 1. FC Köln mit 1:3 (0:0).

 Augen zu und durch: Yordi Teijsse (li.).

Augen zu und durch: Yordi Teijsse (li.).

Foto: Dirk Freund

Die offizielle Zuschauerzahl betrug 2.240.

Für Jan Holldack, Silvio Pagano (beide verletzt) und Kevin Pytlik (gesperrt) rückten Enzo Wirtz, Kevin Hagemann und Davide Leikauf in die Startformation. Der WSV übernahm zunächst die Initiative, aber ohne zwingend zu werden. Nach 9 Minuten prüfte Kölns Ciftci aus spitzem Winkel Keeper Wickl, der jedoch parierte. Der FC, der um den Klassenerhalt kämpft, legte nach: Der abgefälschte Schuss von Ratifo strich knapp am Pfosten vorbei, nach der anschließenden Ecke bekam Schmetz den Ball am zweiten Pfosten an den Rücken (17.).

Schon in der 20. Minute musste Trainer Stefan Vollmerhausen wechseln: Tim Bodenröder konnte wegen einer Verletzung am Oberschenkel nicht mehr weitermachen, für ihn kam Sercan Er. Köln machte weiter Druck, und wie: Laux zog aus 20 Metern ab, der Ball prallte von der Unterkante der Latte auf oder hinter die Linie. Der Linienrichter entschied: kein Tor! Videoaufnahmen legten aber eine klare Fehlentscheidung nahe.

Nun wurde immerhin auch der WSV gefährlich: Sercan Er gewann den Ball und spielte auf Kevin Hagemann. Der schickte Wirtz in den Strafraum. Wirtz hatte nur noch Kölns Keeper Müller vor sich, der aber noch den Fuß an den Ball bekam und zur Ecke klärte (25.). In der 31. Minute musste Wickl gegen Ciftci sein ganzes Können aufbieten und dessen Schuss noch um den Pfosten lenken. Anschließend verflachte die Partie bis zur Pause deutlich.

Die erste Chance nach dem Wechsel hatte der WSV: Yordi Teijsse verpasste nach Hereingabe von Manno (47.). Dann aber doch die Führung der Gäste: Torjäger Prokoph köpfte nach einem Freistoß aus kurzer Distanz ein, Wickl war chancenlos - 0:1 (49.). Wie schon gegen Essen folgte der zweite Gegentreffer umgehend: Schöner Steilpass in die Lücke auf den durchgestarteten Ratifo und Wickl rutschte noch aus. Dadurch passte das Stellungsspiel im Eins-gegen-Eins nicht zu 100 Prozent; Ratifo konnte ohne große Mühe einschieben - 0:2 (52.).

Vollmerhausen brachte mit Enes Topal für Daniel Grebe eine weitere Offensivkraft (61.). Es nutzte nichts: Stattdessen markierte Ciftci mit einem haltbaren Schuss gar das 3:0 (62.). Gegen Essen hatte der WSV drei Gegentreffer in acht Minuten hinnehmen müssen, diesmal waren es 13 Minuten.

Die ersten Fans gingen nach Hause. Sie verpassten noch den sehenswerten Ehrentreffer von Kevin Hagemann, der den Ball in den Winkel schlenzte - 1:3 (86.). Während Köln die wichtigen Punkte im Abstiegskampf mit nach Hause nahm, scheint beim WSV, der immerhin bis zum Ende kämpfte, nach einer intensiven Saison die Luft langsam raus zu sein.

Stefan Vollmerhausen (Wuppertaler SV): "Glückwunsch an Köln zum verdienten Sieg. Wir hatten keine einfache Woche. Das war am Dienstag ein Tiefschlag. Wir wollten heute aufstehen und uns mit einem Heimsieg für die Unterstützung am Dienstag bedanken. Das ist uns nicht gelungen. Die erste Halbzeit war ausgeglichen, da haben wir auch zwei gute Chancen. In der zweiten Hälfte wollten wir wach sein, durch den Standard sind wir dann in Rückstand geraten. Jeder, der schon mal Sport in einem relativ hohen Bereich betrieben hat, weiß, dass man dann noch will, aber der Kopf hat nicht mitgespielt. Hinzukam das ein oder andere personelle Problem. Köln hat das gut gemacht. Seitdem ich hier bin, standen wir oft auf der Sonnenseite. Jetzt haben wir keine gute Phase, aber ich bin Trainer mit Leib und Seele und wir werden dagegen ankämpfen. Gegen Siegen wollen wir uns die Punkte, die uns heute genommen wurden, wiederholen." Auf Nachfrage, wie man nun den Hebel bei noch sieben verbleibenden Ligaspielen wieder umlegt, entgegnete Vollmerhausen: "Wie gesagt, dass war auch für mich persönlich ein echter Tiefschlag. Das muss ich auch erst noch einmal analysieren und verarbeiten. Aber da müssen und werden wir sachlich und lösungsorientiert arbeiten. Das wird uns schon gelingen. Da sehe ich nicht so große Schwierigkeiten."

Patrick Helmes (1. FC Köln U21): "Wir haben ein schweres Spiel gewonnen. Die Mannschaft war gut eingestellt, wir können sehr zufrieden sein. In der ersten Halbzeit haben wir schon weite Wege gemacht, sind gut durchgekommen, haben aber nicht getroffen. Letztendlich kommen wir aus der Halbzeit und machen sehr schöne Tore. Wir haben verdient gewonnen und sind sehr zufrieden. Das war mit und gegen den Ball richtig gut."

Am kommenden Samstag (8. April 2017) reist der WSV zu den stark abstiegsgefährdeten Sportfreunden Siegen, die sich aber aus finanziellen Gründen auf jeden Fall aus der Regionalliga zurückziehen. Anstoß ist um 14 Uhr. Gründonnerstag (13. April 2017) folgt die Partie gegen die SG Wattenscheid 09 ab 19.30 Uhr im Zoo-Stadion.

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