Wuppertaler Winterdienst Nur rund 1.300 Tonnen Streusalz verbraucht

Wuppertal · 400 Beschäftigte, 25 Groß-, 26 Mittel- sowie 17 Kleinstreufahrzeuge kamen beim milden Winter 2021/2022 in Wuppertal nur selten zum Einsatz.

 Die Räumfahrzeuge haben nun Sommerpause.

Die Räumfahrzeuge haben nun Sommerpause.

Foto: ESW

Für tiefe Temperaturen war der Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) jedoch vorbereitet: Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ESW waren auch Kolleginnen und Kollegen von AWG, Ressort Grünflächen und Forsten, Ressort Straßen und Verkehr sowie der Wuppertaler Stadtwerke unterwegs. Auch das THW hatte seine Unterstützung für den Corona-Ernstfall angeboten.

Insgesamt kam der Straßenwinterdienst 29 Mal zum Einsatz, sechs Mal rückten die ESW-Handkolonnen. Zudem wurden 39 Fahrerrufbereitschaften und drei allgemeine Rufbereitschaften einberufen, um die Wuppertaler Straßen von Schnee und Glätte zu befreien.

Am Betriebshof Klingelholl lagern generell 4.000 Tonnen Streusalz und 40.000 Liter Sole. Zusätzlich sind auf dem Betriebshof Korzert 1.500 Tonnen Streusalz untergebracht. Außerdem hat der ESW eine Kooperation mit „Straßen.NRW“ vereinbart, wodurch am Lager Linde ebenfalls weitere Vorräte eingelagert sind. 1.350 Tonnen wurden letztlich für die Saison 2021/2022 benötigt.

Der ESW verwendet nach eigenen Angaben Salz nur in besonders begründeten witterungsbedingten Ausnahmefällen (etwa Eisregen, Eisglätte) oder an besonderen Gefahrenstellen (z.B. auf Treppen, Brücken, Fußgängerüberwegen, gefährlichen Steigungen) soweit es zur Verkehrssicherung zwingend geboten ist. „Generell gilt die Faustregel: So wenig Salz zu verwenden wie möglich und so viel wie nötig. Aufgrund des milden Winters hat der ESW deutlich weniger Salz und Sole verbraucht als im vergangenen Winter. Sole hat einige Vorteile gegenüber Salz. Zum Beispiel haftet Sole (hat einen Salzanteil von 22 Prozent) besser und lässt sich daher präventiv sowie umweltschonender einsetzen“, heißt es.

Gemäß der Satzung obliegt dem ESW die Verkehrssicherungspflicht für die Stadt Wuppertal. Somit muss seitens des ESW sichergestellt sein, dass bei drohender Glätte und Schnee, alle gefährlichen und verkehrswichtigen Stellen rund um die Uhr und in regelmäßigen Abständen angefahren, kontrolliert und bei Bedarf geräumt und gestreut werden können. Eine Räum- und Streupflicht besteht zwischen 7 und 22 Uhr.

Zuerst werden die öffentlichen Straßen nach den Kriterien verkehrswichtig und gefährlich (Steigungen, Rettungswege, Hauptverkehrswege, Brücken sowie Kreuzungsbereiche) geräumt und gestreut. Erst wenn die verkehrswichtigen und gefährlichen Straßen frei sind, werden weniger gefährliche und weniger verkehrswichtige Straßen, abgestuft nach diesen Kriterien, nacheinander angefahren.

Dazu kommen einige Bushaltestellen sowie bestimmte Wuppertaler Plätze. Für den Winterdienst auf Gehwegen sind die Anliegerinnen und Anlieger zuständig. Die Räumung der Nordbahntrasse erfolgt satzungsgemäß, regelmäßig durch den ESW: „Schon ab 3:30 Uhr waren die Kollegen bei Schnee und Eis vor Ort, um ein möglichst gefahrloses begehen der Trasse auch bei extremen Witterungen zu ermöglichen.“

„Wetterdienst-Meldungen und Informationen zum Straßenzustand durch ESW-Mitarbeiter vor Ort sowie Glättemeldeanlagen an wetterrelevanten Standorten im Stadtgebiet bilden die Basis für die Einsatzmaßnahmen. In der Regel ist die Belegschaft im Schichtbetrieb rund um die Uhr für die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger unterwegs. Hierbei arbeiten die Einsatzkräfte nach einem wichtigen Prinzip, sie achten auf eine optimale Balance von Verkehrssicherheit, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit. Autofahrer können ebenfalls zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen, indem sie umsichtig fahren, Winterreifen verwenden und den Winterdienstfahrzeugen ein zügiges Durchkommen ermöglichen“, so Carsten Melech, Leiter der ESW-Betriebsaufsicht.

Michael Steiner, ESW-Betriebsleiter: „Tiefe Temperaturen wie im vergangenen Winter haben Wuppertal im Winter 21/22 nicht heimgesucht. Trotz hoher Krankheitsquote durch z.B. Corona konnten alle Einsätze problemlos erfolgen. Der Eigenbetrieb hat sich bestens für extreme Situationen vorbereitet und hätte einen größeren betrieblichen Ausfall mit der Unterstützung des THW aufgefangen. Im Ernstfall kann man mit Hilfe rechnen, Probleme werden gemeinsam gelöst und das ist eine wahrhaft große Beruhigung. Hiermit möchte ich mich noch mal bei allen Personen bedanken, die vollen Einsatz gezeigt haben. Die Straßen wurden von Reif, Schnee und Glätte befreit und auf alle Mitwirkenden war stets Verlass. Dadurch können wir ein positives Resümee für den Winter 2021/22 ziehen.“

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