Besuch der Senioren-Union Wuppertaler Tafel: 20 Prozent mehr Essensausgaben

Wuppertal · Die Senioren-Union der Wuppertaler CDU sieht die wachsende Armut in der Stadt „mit großer Besorgnis“. Eine Delegation hatte die Tafel besucht.

 Die Senioren-Union um den Vorsitzenden Dr. Rolf Köster (5.v.li.) mit Tafel-Geschäftsführer Peter Vorsteher (4.v.li.).

Die Senioren-Union um den Vorsitzenden Dr. Rolf Köster (5.v.li.) mit Tafel-Geschäftsführer Peter Vorsteher (4.v.li.).

Foto: Senioren-Union

In Wuppertal gelten 70.000 bis 80.000 Menschen als arm, die Quote liegt demnach bei rund 20 Prozent. „Stadtweit liegt die Armutsquote von Kindern und Jugendlichen sogar bei 30 Prozent, in 15 Stadtquartieren sogar bei 40 Prozent. In einigen Straßenzügen in Oberbarmen wachsen bis zu 80 Prozent der Kinder mit Bürgergeldleistungen auf“, die Senioren-Union.„Dies ist ein alarmierender Zustand", meint der Kreisvorsitzende Dr. Rolf Köster. „Allein deswegen quittieren wir mit großer Dankbarkeit die Projekte zur Bekämpfung der Armut in Wuppertal, allen voran die Wuppertaler Tafel.“

Es müsse, so Köster, „mit großer Sorge erfüllen, dass von der Wuppertaler Tafel ein außergewöhnlicher Anstieg gemeldet wird, wonach die Essensausgaben bis August dieses Jahres nahezu um 20 Prozent zugenommen haben. Dies in einer Zeit, wo durch Inflation und Sparmaßnahmen die Spenden zurückgehen.“

Man danke der „Tafel und den vielen anderen Projekten zur Bekämpfung von Armut in Wuppertal für ihren meist ehrenamtlichen Einsatz, der direkt den Menschen zugutekommt, ohne Umwege und Bürokratie". Es sei eine „drastische Fehlentscheidung der Ampel-Bundesregierung, Mittel von den Jobcentern zu verlagern und damit die unmittelbare Armutsbekämpfung durch Heranführung von Menschen an den Arbeitsmarkt zu erschweren", so Köster.

Die Senioren-Union sagte der Wuppertaler Tafel „Unterstützung bei dem Kampf gegen diese Mittelverlagerung durch die Bundesregierung“ zu. Die Tafel betreibt neben der Essensausgabe auch eine Kindertafel, eine Boutique, ein Sozialkaufhaus, Tafelläden mit Außenstellen in Langerfeld, Vohwinkel, Ronsdorf, Elberfeld, Gevelsberg und Schwelm sowie ein Sozial- und ein Medimobil. Ein Büchermarkt sorgt neben Spenden für Einnahmen.

Die Stiftung „Wuppertaler Tafel“ gibt es seit 2008. „Die Idee der Stiftung ist es, aus größeren Zustiftungen, zum Beispiel Erbschaften, ein Vermögen aufzubauen, aus dessen Erträgen der Tafel langfristig regelmäßige Erträge zufließen“, heißt es.

(red/jak)
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