Vorstellung bei der CDU OB-Wahl: Schneidewind will „aufgeklärten Wohlstand“

Wuppertal · Das hatte schon etwas von Wahlkampf. Am Montagabend (9. Dezember 2019) waren mehr als 200 Besucher im Offenbach-Saal der Stadthalle, um den Termin „CDU trifft Schneidewind“ live mitzuerleben.

 Uwe Schneidewind, Mitglied der Grünen, und der CDU-Logo-Schriftzug im Vordergrund. Ein symbolträchtiges Bild mit Blick auf Herbst 2020 – oder mehr?

Uwe Schneidewind, Mitglied der Grünen, und der CDU-Logo-Schriftzug im Vordergrund. Ein symbolträchtiges Bild mit Blick auf Herbst 2020 – oder mehr?

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Die deutliche Mehrheit der Gäste waren CDU-Mitglieder – für sie war der Abend geplant worden: Nach dem in der Stadt (und vor allem innerhalb der CDU selbst) intensiv diskutierten Hin und Her um eine mögliche Kandidatur von „Wuppertal Institut“-Chef Professor Uwe Schneidewind als gemeinsamer schwarz-grüner Oberbürgermeister war das Interesse daran, den Mann aus der Nähe kennen zu lernen, quasi mit den Händen zu greifen.

Schneidewind, der seit 2005 Mitglied der Grünen ist, war nicht anzumerken, dass er sich von der ursprünglichen Ablehnung seiner Kandidatur durch die CDU-Führung in irgendeiner Weise verletzt gefühlt hat – im Gegenteil: Der Wirtschaftswissenschaftler und dreifache Vater zeigte sich vom Interesse der CDU an seiner Person „sehr geehrt“, präsentierte sich als Redner offen, visionär und zugleich werteorientiert. Sein gesellschaftliches Zukunftsbild brachte er auf den Nenner eines „aufgeklärten Wohlstandsverständnisses“ – inklusive der Bedeutung christlicher, nächstenliebender Verwurzelung.

Eine anschließende Gesprächsrunde mit Jan Heinisch, Staatssekretär im NRW-Heimatministerium, in die das Publikum mit Karten Themen einsteuern konnte, offenbarte vor allem da, wo es um teilweise kleinteilige kommunal- oder stadtteilpolitische Fragen geht, auch Lücken bei Schneidewind. Er gab ehrlich zu: In den kommenden Wochen und Monaten gelte es, sich noch an vielen Stellen einzuarbeiten.

Der mögliche CDU-Grünen-Herausforderer von Oberbürgermeister Andreas Mucke erntete vielfach großen Applaus, konnte das Publikum auch durchaus oft zum Lachen bringen. Seine Begeisterung für Wuppertal und die Lust darauf, die Potenziale der Stadt in Wirtschaft, Kultur, Verwaltung und darüber hinaus „auf vier bis fünf Kernprojekte“ konzentriert nach vorn zu bringen, betonte Schneidewind stark – und immer wieder. Ein Zitat mag sein Selbstbewusstsein sichtbar machen: „Wenn es Ihnen nur um die Umsetzung von Ratsbeschlüssen geht, dann können Sie jederzeit jemand anderen finden. Dafür brauchen Sie mich nicht.“

Die anwesenden CDU-Mitglieder konnten einen Fragebogen ausfüllen und in einer Wahlurne deponieren. Die Ergebnisse werden vom Parteivorstand ausgewertet, der – noch vor Weihnachten – mit einer Empfehlung an die Mitglieder reagieren will.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort