Offener Brief Klimanetzwerk fordert größere Anstrengungen
Wuppertal · Das Klimanetzwerk Wuppertal hat einen offenen Brief an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und die im Stadtrat vertretenen Fraktionen gerichtet. Er wird von 27 lokalen Organisationen und vielen Privatpersonen unterstützt. Ziel ist es, „dass in Wuppertal zum Erreichen des Pariser 1,5-Grad-Celsius-Ziels schnell gehandelt und mehr getan werden muss als in dem integrierten Klimaschutzkonzept von 2020 beschrieben wird“. Der Wortlaut.
„Mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt sind eine umfangreiche Bilanzierung der Energieverbräuche und der Treibhausgase sowie das notwendige Maß einer Reduzierung dokumentiert. Dazu ist ein Handlungsprogramm erstellt worden. Der Stadtrat hat am 22. Juni 2020 das Klimaschutzkonzept beschlossen, allerdings ohne Konkretisierung, wie genau eine deutliche Reduzierung von Treibhausgasen für die Stadt bis hin zu einer Vermeidung erreicht werden kann. Die Richtung stimmt, aber wir fragen uns, wie hier ganz konkret aktiver und wirkungsvoller Klimaschutz gemacht werden soll?
Auch Wuppertal steht in der Verantwortung, einen gerechten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Würden keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen ergriffen, wäre unser CO2-Budget, um wenigstens den Beitrag des 1,75-Grad-Celsius-Ziels zu erreichen, bei konstanten jährlichen Emissionen bereits 2029 verbraucht. Bei einer Einhaltung der 1,5-Grad-Celsius-Grenze wäre das Wuppertaler-Budget schon in etwa fünf Jahren aufgebraucht. Dies macht deutlich, dass hier zur Sicherung unserer Zukunft schnell reagiert werden muss.
Im Klimaschutzkonzept wird auf das in Wuppertal traditionelle bürgerschaftliche Engagement verwiesen, das schon heute viel zum Klimaschutz beiträgt. Dies ist sicher eine Besonderheit unserer Stadt/Region. Wirkungsvoll agieren zu können, setzt aber zudem klare politische Entscheidungen des Stadtrates und entsprechendes Handeln der Stadtverwaltung, der kommunalen Unternehmen sowie aller weiteren Akteurinnen und Akteure voraus.
Das Klimanetzwerk Wuppertal sowie viele mitzeichnende Firmen, Initiativen, Themen-Bündnisse und auch Privatpersonen wenden sich mit dem Offenen Brief an den neu gewählten Oberbürgermeister und die neu gewählten Stadtverordneten – dies mit dem dringenden Appell, jetzt konkrete und effektive Maßnahmen zu beschließen. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fordern, die Zivilgesellschaft von Beginn an bei deren Erarbeitung mit einzubeziehen.
Der Schutz unseres Klimas muss zu einer kraftvollen Gemeinschaftsaufgabe von allen Wuppertalerinnen und Wuppertalern werden.“