Arbeitsgemeinschaft Kindertafel Jedes dritte Wuppertaler Kind ist arm

Wuppertal · Fünf Wuppertaler Kindertafeln haben sich im vergangenen Jahr zu einer Arbeitsgemeinschaft (AG) zusammengeschlossen, um sich gegenseitig zu unterstützen und Spenden zu sammeln. Innerhalb eines halben Jahres kamen dabei 125.000 Euro zusammen. Die Bethe-Stiftung verdoppelte jetzt die Summe.

 Die Vertreter der fünf Wuppertaler Kindertafeln bei der Bekanntgabe der Spendensumme von insgesamt 250.000 Euro.

Die Vertreter der fünf Wuppertaler Kindertafeln bei der Bekanntgabe der Spendensumme von insgesamt 250.000 Euro.

Foto: Tafel Wuppertal/Urs Diederichs

Kindern beim Lernen helfen, Kindern Verständnis schenken. Kindern den Hunger stillen. Das leisten Wuppertals Kindertafeln in fünf Stadtteilen. Gemeinsam bereiten sie pro Monat warme Mahlzeiten für bis zu 4.200 Kinder zu. Sie – das sind die Einrichtungen der Kindertafel in Barmen, der Unterbarmer Kinderteller, „Chance!“ in Langerfeld, die Alte Feuerwache in Elberfeld und der Kindertisch in Vohwinkel.

„Die Armut sitzt in Wuppertal hauptsächlich auf der Talachse“, sagt Peter Vorsteher, Vorsitzender der Tafel Wuppertal und seit April auch Vorsitzender der Tafel NRW. Daher versuchen die fünf Einrichtungen seit Jahren, ein flächendeckendes Angebot an Ernährung, Teilhabe und Bildung für bedürftig Kinder zu bieten.

Damit das noch besser gelingt, schlossen sich die sozialen Vereine zur „Arbeitsgemeinschaft Kindertafel“ zusammen. Um auf die neue Zusammenarbeit aufmerksam zu machen, startete die AG eine Spendenaktion, sammelte von September 2023 bis März 2024 insgesamt 125.000 Euro. Die Bethe-Stiftung, die seit 1996 gemeinnützige Projekte für Kinder, Jugendliche und obdachlose Menschen unterstützt, verdoppelte die Summe. „Verdoppelungsaktionen sind für die Leute ein Anreiz, etwas zu spenden. So werden aus zehn dann 20 Euro, aus 50 werden 100 Euro. Die eigene Spende wird doppelt so viel wert“, erklärt Dr. Martin Hamburger vom Vorstand der Bethe-Stiftung den Sinn der Aktion.

Die AG Kindertafel schätzt die Zuwendung der Bethe-Stiftung und die Spender der Wupppertaler Privatpersonen sehr. „Wir freuen uns über jeden Euro. Wir hatten etwa 500 bis 600 Einzelspenden, meist mit Beträgen von zehn bis 50 Euro“, berichtete Zülfü Polat, Geschäftsführer der Wuppertaler Tafel. Florian Bethe, der stellvertretend für seine Eltern Roswitha und Erich Bethe die Tafel in Barmen besuchte, lobte die Spendenbereitschaft der Wuppertaler: „Mir fällt auf, wie hoch die soziale Empathie in dieser Stadt ist.“

Die AG Kindertafel bleibt weiterhin bestehen und wird Ende August ein großes Kinderfest auf dem betreuten Spielplatz „Sternpunkt“ an der Roßkamper Straße in Vohwinkel feiern. „Spenden an die AG sind trotz Ende der Aktion weiterhin erwünscht und dringend nötig“, so Peter Vorsteher.

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