Wuppertaler Hilfe für Ukraine-Tierheim „So stark und so mutig“

Wuppertal · Auch das ist eine Facette des Ukraine-Krieges: In einem abgelegenen Tierheim im Osten des Landes versorgt Svetlana J. ganz alleine rund 250 Tiere. Zwischenzeitlich hat sich die Situation dort so zugespitzt, dass sie dringend auf Unterstützung angewiesen ist. Für die will jetzt Marie Schmidt aus Ronsdorf sorgen.

  Svetlana J. (l.) kann auf Hilfe von Marie Schmidt (r.) bauen.

Svetlana J. (l.) kann auf Hilfe von Marie Schmidt (r.) bauen.

Foto: privat

Schon kurz nach Ausbruch des Krieges hatte die Wuppertaler Krankenschwester angefangen, Spenden und Hilfsgüter für die Bevölkerung zu sammeln. Dann reihte sie sich in die Arbeit der Wuppertaler Hilfsorganistaion „Mensch zu Mensch“ ein, die bereits seit über 20 Jahren in der Ukraine aktiv ist (die Rundschau berichtete). Vor gut einem Monat erfuhr Marie Schmidt von dem Tierheim, in dem etwa 200 Hunde und 50 Katzen, viele von ihnen verletzt und krank, von Svetlana J. alleine betreut und versorgt werden.

„Svetlana hat vor dem Krieg sporadisch dort ausgeholfen. Als die Front näher rückte, ist die gesamte Belegschaft in Richtung Westen geflohen. Die Tiere ihrem Schicksal zu überlassen, das konnte sie nicht und hat beschlossen: Ich bleibe. Das finde ich so stark und mutig von dieser Frau, dass ich sie einfach unterstützen muss“, so die 41-jährige Ronsdorferin.

Foto: Manfred Bube

Jetzt hofft sie auf Menschen mit Herz für Tiere, die ihr Anliegen durch Spenden mittragen. Gebraucht wird viel. Futter, Medizin und medizinisches Geschirr, Körbchen und Decken, Verbandsmaterialien und Windeln.

Peter Klein, ehemaliger Polizeihauptkommissar und Vorsitzender von „Mensch zu Mensch“, bestätigt den Ernst der Lage: „In dem betroffenen Gebiet wird es mit zunehmender Kriegsdauer immer dramatischer. Aus Sorge um Svetlana J. und ihre Tiere sind wir als Verein gemeinsam mit zuverlässigen Kontaktpersonen vor Ort bereits auf der Suche nach einem abgelegenen Bauernhof in einem weniger betroffenen Gebiet. Und selbst wenn wir fündig werden, eine Umsiedlung von Mensch und Tier bleibt unter den gegebenen Umständen schwierig, kostenintensiv und gefährlich.“

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