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Wuppertaler Gathe: Busspuren frei für Radfahrer

Verkehrspolitik : Gathe: Busspuren frei für Radfahrer

Man möchte fast von einem verkehrspolitischen Vorweihnachtswunder sprechen: Der Verkehrsausschuss hat jetzt die Freigabe beider Busspuren auf der Gathe für Fahrräder beschlossen. Gegen den Widerstand der Stadtwerke, die befürchten, dass ihre Busse dadurch langsamer werden könnten.

Die gesetzliche Vorschrift, die jetzt (endlich) umgesetzt wurde, existiert bereits seit zehn Jahren: Schon 2009 wurde festgelegt, dass immer dann, wenn es keinen eigenen Radweg gibt, die Radler aus Sicherheitsgründen auf den jeweiligen Busspuren fahren dürfen. Frank ter Veld, der für die Grünen im Verkehrsausschuss sitzt und seit Jahren fast in jeder Sitzung des Gremiums das Thema zur Sprache brachte, freut sich über die jetzt vollzogene Freigabe. Er macht aber auch deutlich: „Es wäre sinnvoller gewesen, wenn die Stadt die vorhandene gesetzliche Regelung schon vor Jahren umgesetzt hätte. Die meisten Radfahrer haben das ja schon längst in ihrem Alltag so praktiziert.“

Problematischer Hintergrund der langen Verzögerung: Falls ein Verkehrsunternehmen sich an einer Strecke wie der Gathe dagegen stellt, dass Radfahrer die Busspur(en) mitbenutzen können, müsste eigentlich die jeweilige Busspur abgeschafft werden. Für die Stadtwerke schwer vorstellbar ... Dass beide Gathe-Busspuren zwischen der Einmündung der Wiesenstraße und der Ecke Albrechtstraße nun für Radler freigegeben werden, nehmen die Stadtwerke – wie in den entsprechenden Beschlussunterlagen heißt – „zur Kenntnis“. Einige andere Busspuren im betroffenen Bereich – allerdings schon nicht mehr auf der Gathe – haben in Zukunft ausgedient: Die auf der Morianstraße von Karlstraße bis Wilhelmstraße wird aufgehoben – und ihre gepflasterte Fläche, die regelmäßig von Parkern und Lieferfahrzeugen zugestellt ist, wird zukünftig als Seitenstreifen genutzt.

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Die Busspur auf der Morianstraße von Wilhelmstraße bis Rommelspütt wird ebenfalls bald Geschichte sein: Die Haltestelle „Karlsplatz“ bleibt aber bestehen. Zuletzt wird auch die Morianstraße-Busspur von der von der Grabenstraße bis zur Schwanenstraße gestrichen – wobei die Haltestelle „Morianstraße“ aber unverändert an ihrem Platz bleibt. Frank ter Veld: „Das alles war überfällig und absehbar. Zwischen Busspur und Autos auf der Gathe unterwegs sein zu müssen, war den Radfahrern längst nicht mehr zumutbar.“

Ob es nun zu Schwierigkeiten zwischen Bussen und Radfahrern oder gar Verspätungen im ÖPNV kommt, will man beobachten – und dann eventuell darauf reagieren. Frank ter Veld bleibt da ganz entspannt: „Die Bedenken der Stadtwerke widersprechen der Realität. Es wird sich am schon lange zu beobachtenden Verkehrsverhalten auf der Gathe nichts ändern.“ Und er blickt genauer hin: „Ein echtes Problem auf der Gathe ist das Parken in der zweiten Reihe. Dagegen müsste etwas unternommen werden. Im Interesse von Bussen und Radfahrern gleichermaßen!“