Geld und Zukunft Wuppertal plant einen Nachhaltigkeitshaushalt

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal macht sich mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 (LAG 21) in einem gemeinsamen, geförderten Projekt auf den Weg, die Grundlagen für einen Wuppertaler Nachhaltigkeitshaushalt zu erarbeiten.

Kämmerer Thorsten Bunte (Archivbild).

Kämmerer Thorsten Bunte (Archivbild).

Foto: Stadt Gladbeck

Er soll künftig dazu dienen, die Verteilung der zur Verfügung stehenden Finanzressourcen mit den kommunalen Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen und darüber eine höhere Transparenz zu erreichen. Der Rat wird sich in seiner Sitzung Mitte Dezember damit befassen.

Der Nachhaltigkeitshaushalt soll Wuppertal dabei helfen, die globalen Nachhaltigkeitsziele (sog. „Sustainable Development Goals") auf lokaler Ebene besser zu erreichen. „Durch die Teilnahme an dem Projekt zum jetzigen Zeitpunkt ist auch der Gedanke verbunden, sich damit verbesserte Rahmenbedingungen für die künftigen Haushalte zu erschließen. Denn weil europaweit die Bedeutung von Nachhaltigkeitszielen zunimmt, kann ein kommunaler Nachhaltigkeitshaushalt perspektivisch auch die Chancen der Stadt für günstige Kreditaufnahmen erhöhen“, heißt es.

Dies resultiere insbesondere aus der EU-Taxonomieverordnung. Diese verpflichtet unter anderem Finanzmarktteilnehmer künftig, über den Anteil an ökologisch nachhaltigen Investitionen im Sinne der Verordnung in ihrem Portfolio zu berichten.

Ein Nachhaltigkeitshaushalt verbindet die klassischen Haushaltspositionen mit Nachhaltigkeitszielen und -indikatoren – von sozialen Zielen über die Ziele guter Bildung, Gleichstellung, Klimaschutz und letztlich nachhaltigen Städten. Dabei soll auch deutlich werden, welche kommunale Leistungen bereits heute einen Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen leisten. Und für die Zukunft können Kommunen ihre Ausgaben und Investitionen gezielter auf Nachhaltigkeitsziele ausrichten und die Wirkung ihrer Maßnahmen messen.

Für Wuppertals Kämmerer Thorsten Bunte ist das Projekt zukunftsweisend: „Wir wollen damit die Nachhaltigkeitswirkungen unseres Handelns auch finanziell transparent machen und die vom Rat beschlossene Wuppertaler Nachhaltigkeitsstrategie mit den verfügbaren Ressourcen in Verbindung bringen. Insbesondere werden wir damit aber auch den zunehmenden Anforderungen der Finanzmärkte gerecht.“

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sieht in der Umstellung auf einen Nachhaltigkeitshaushalt ein wichtiges Signal aus Wuppertal: „Mit einem solchen Nachhaltigkeitshaushalt setzen wir ein klares Signal, Haushaltsführung und Nachhaltigkeitsanforderungen zusammenzudenken.“

„Der damit verbundene Mehr-Aufwand ist gerechtfertigt“, sind sich Schneidewind und Bunte einig. Schneidewind betont: „Damit können wird die Weichen für eine klimaneutrale und ressourcenschonende Zukunft Wuppertals stellen.“

Wuppertal wird bei der Umstellung vom Nachhaltigkeitsmanagement des Landes NRW unterstützt. Damit verbunden sind Beratungen, Workshops und Vernetzungsveranstaltungen mit anderen NRW Kommunen.