Nach der Messerattacke WDG: Tatverdächtiger lehnt Begutachtung ab

Wuppertal · Die gutachterliche Untersuchung des 17-jährigen Tatverdächtigen, der am vergangenen Donnerstag (22. Februar 2024) bei einer Messerattacke am Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium vier Mitschülerinnen und Mitschüler sowie sich selbst verletzt haben soll, verzögert sich. Nach Angaben der Wuppertaler Staatsanwaltschaft lehnt er eine psychiatrische Einschätzung bislang kategorisch ab.

Das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium auf dem Wuppertaler Johannisberg.

Das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium auf dem Wuppertaler Johannisberg.

Foto: Wuppertaler Rundschau/jak

Sie ist Voraussetzung, um ihn möglicherweise in eine Forensik oder ein psychiatrisches Krankenhaus einweisen zu können. Staatsanwalt Patrick Penders hatte am Montag angekündigt, beim Amtsgericht einen so genannten Unterbringungsbefehl für den Fall erwirken zu wollen, dass das Gutachten eine psychische Erkrankung diagnostiziert. Bislang lautet die Anklage auf zweifachen versuchten Mord und zweifache gefährliche Körperverletzung. Die Polizei wertet die Attacke weiterhin als „Amoktat“.

Der 17-Jährige ist momentan in einem Krankenhaus des Justizvollzugs untergebracht und wird dort entsprechend bewacht. Wie es nun weitergeht, müssen die kommenden Tage zeigen. Ohne Gutachten beziehungsweise den folgenden richterlichen Beschluss darf der Oberstufenschüler gegen seinen Willen nicht eingewiesen werden.

Amok: SEK-Einsatz am Wuppertaler WDG​
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Amok: SEK am Wuppertaler WDG

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Foto: Christoph Petersen

Kooperiert er auch weiterhin nicht, kann das Gutachten allerdings auch auf Grundlage der vorliegenden Fakten – unter anderem die Beweismittel wie den Brief, die der Tatverdächtige einem Lehrer übergeben hatte, und die Aussagen von Mitschülerinnen, Mitschülern und Lehrkräften – erstellt werden.

Am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium läuft unterdessen seit Montag wieder im Rahmen der Möglichkeiten der Unterrichtsbetrieb. Auch am Dienstag waren noch mehrere Schulpsychologinnen und Schulpsychologen vor Ort, um bei Bedarf für Gespräche zur Verfügung zu stehen.

Am Tag der Tat waren 614 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Dutzend Lehrerinnen und Lehrer in dem Gebäude, das von Kräften eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) geräumt worden war. Das SEK hatte den inzwischen unbewaffneten in einem Pausenraum für die Oberstufe festgenommen.

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