Herausforderungsprojekte des WDG Zu Fuß bis auf die Zugspitze und ohne Handy ins Kloster

Wuppertal · Abenteuer pur erlebten die 10. Klassen des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums im Sommer 2023 in einem neuartigen Projekt. Das Medienprojekt hat ihre Erlebnisse in einem einstündigen Film dokumentiert.

 Sie bezwangen zu Fuß die Zugspitze (v. l.): Dominik Bernz, Siraj Akhassi, Anselm Schnell und Saam Dastmalchi.

Sie bezwangen zu Fuß die Zugspitze (v. l.): Dominik Bernz, Siraj Akhassi, Anselm Schnell und Saam Dastmalchi.

Foto: Dominik Bernz

Die sogenannten Herausforderungsprojekte sind in Zusammenhang mit dem Fach „Temptemus – Lasst es uns wagen“ entstanden. „Eine Durchführung in dieser Art ist unseres Wissens relativ einzigartig“, betont Lehrer Thomas Wegner, der mit im Planungsteam war.

Ziel der Aktion war es, heraus aus der „Komfortzone“ zu gehen und innerhalb von zehn Tagen in gemeinsam selbst ausgewählten Herausforderungen zu bestehen. Das Budget betrug nur 100 Euro pro Teilnehmer.

Der Schweiß floss bei den jungen Menschen im vergangenen Sommer schon reichlich auf ihren Wanderungen, bei körperlicher Arbeit, bei akrobatischen Kunststücken oder während der Fahrrad- und Kanutouren quer durch Deutschland, die Niederlande und sogar bis auf die Zugspitze. Die Schülergruppen wurden bewusst nicht von Lehrerinnen oder Lehrern begleitet, sondern von speziell geschulten Studenten oder ehemaligen Abiturienten, den „Companions“.

Aus dem Videomaterial, das die Gruppen mit ihren Handys während der Trips aufgenommen hatten, produzierte das städtische Medienprojekt einen einstündigen Film, der kürzlich in der Aula des WDG Premiere feierte.

Es war nicht nur der Schweiß, der den Jugendlichen während der zehn, teilweise ziemlich heißen Sommertage zu schaffen machte. Es gab auch reichlich Nackenschmerzen, Muskelkater, Tränen, Schlafmangel, Streit und schlechte Laune, wie eine Teilnehmerin gleich zu Anfang des Films klarstellte. Platzverweise der Polizei auf einem Bahnhof gehörten ebenfalls zu den erlebten Erfahrungen.

Den Schülerinnen und Schülern gelang es aber auch, über ihre Grenzen zu gehen, Freundschaften zu verbessern, sich zu öffnen, unvergessliche Erfahrungen zu machen und das Wir-Gefühl nachhaltig zu stärken. „Alle Schülerinnen und Schüler sind voller Stolz und, unserem Eindruck und den Evaluationsergebnissen zufolge, im positiven Sinne verändert zurückgekehrt“, fasst es Lehrer Thomas Wegner zusammen.

„Ich würde es jederzeit wieder machen“, ist sich Schüler Dominik Bernz sicher. Er wanderte mit seiner Gruppe von München zum Gipfel von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. „Das sah schon sehr schön aus. Aber wir haben auch ans Abbrechen gedacht, so ist es nicht. Wir haben es nicht getan, weil die ICE-Tickets zu teuer waren am Ende des Tages“, gibt sein Mitschüler und Mitwanderer Siraj Akhassi zu. „Es hat mich und meine Freunde, mit denen ich dahin gefahren bin, noch einmal zusammengeschweißt“, zeigt er sich noch im Nachhinein sehr begeistert.

Weitere Herausforderungen waren unter anderem Pilgern auf dem Jacobsweg, Arbeiten im Kloster (ohne Handy!), eine Wanderung von Wuppertal nach Gouda in den Niederlanden und eine Fahrradtour nach Bremen und zurück. Eine Gruppe hat zehn Tage im Wald zugebracht, drei Mädchen haben für zehn Tage in einer Sennerei in Südtirol mitgearbeitet.

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