AWG-Projekt in Wuppertal Wasserstoff-Produktion: Lindh kritisiert Grüne

Wuppertal · Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh kritisiert die Grünen. Diese hatten sich im Stadtrat bei einem Antrag zur Erhaltung der Wasserstoff-Produktion auf Korzert enthalten. Mit dieser Zurückhaltung gefährde man „letzten Endes beides: Arbeitsplätze und Klimaschutz“, so der 44-Jährige.

 Ein Wasserstoff-Bus der WSW am Mittwoch in der Hohenzollernstraße.

Ein Wasserstoff-Bus der WSW am Mittwoch in der Hohenzollernstraße.

Foto: Martin Sommer

„Ich begrüße es sehr, dass die Wuppertaler Lokalpolitik die Bemühungen auf Bundesebene unterstützt, in der Novelle des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Treibhausgas-Minderungsquote eine Klarstellung zu verankern, die die Wasserstoffanlage auf Korzert sichert. Der Hochlauf der Wasserstoff-Technologie kann nicht gelingen, wenn man nur der reinen Lehre folgt und ausschließlich grünen Strom verwendet. Dieser steht schlicht und ergreifend derzeit nicht ausreichend zur Verfügung“, so Lindh. „Die Energie aus der Müllverbrennung zu nutzen, ist ein sehr guter Kompromiss, um die Weiterentwicklung dieser Technologie zu fördern. Wir benötigen in naher Zukunft große Mengen an Wasserstoff, um die Industrie- und Stahlproduktion klimaneutral umzubauen.“

Es sei verwunderlich, dass sich ausgerechnet die Grünen „nicht für dieses für unsere Stadt so wichtige Projekt einsetzen“, meint der Sozialdemokrat: „Ich hätte mir ein anderes Signal gewünscht, da es ja gerade auch die Landesregierungen mit grüner Beteiligung im Bundesrat sind, die hier offensichtlich pragmatischer waren als ihre Wuppertaler Kolleginnen und Kollegen. Angesichts der großen Ankündigungen von Transformation zeigt sich hier, dass Anspruch und Wirklichkeit im Kommunalparlament stark auseinanderklaffen. Einsatz für Wuppertaler Projekte stelle ich mir jedenfalls anders vor, weshalb ich bereits mehrfach in Kontakt mit der Bundesumweltministerin Schulz in dieser Sache stand und Fortschritte erzielt wurden.“

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