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ver.di-Kritik an Plänen der Stadt Wuppertal zum Energiesparen​

„Eindruck der Ideenlosigkeit“ : ver.di-Kritik an städtischen Plänen zum Energiesparen

Die Dienstleistungsgesellschaft ver.di sieht das geplante Energiesparprogramm der Stadt Wuppertal kritisch. Es laufe darauf hinaus, dass vor allem die Beschäftigten die Belastungen zu tragen hätten.

„Die derzeitige Energiekrise stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Bereits jetzt treibt die Energiekrise die Inflation in Rekordhöhen, das kommt bei allen Haushalten an. Neben den Privathaushalten sind vor allem auch der öffentliche Dienst und die freie Wirtschaft gefordert, ihre Verantwortung zu überdenken und Konzepte zu einer solidarischen Krisenbewältigung zu erarbeiten“, heißt es in seiner Stellungnahme.

Aber: „Durch die vermehrte Arbeit im Home-Office sollen die Heizungen in den Verwaltungsgebäuden heruntergefahren werden und Energiekosten eingespart werden. Ein Ausgleich für den entstehenden Mehrbedarf und die Mehrkosten der Beschäftigten findet aktuell keinerlei Berücksichtigung. So werden Einsparungen im städtischen Haushalt auf Kosten der Beschäftigten vorgenommen. Zudem wird beabsichtigt, die Verwaltung zum Jahreswechsel für zehn Tage zu schließen.“

Diese Regelung ziehe, so ve.rdi, eine „Zwangsbeurlaubung“ mit sich, die bei den Beschäftigten „Ärger und Unverständnis“ auslöse: „Bleibt es bei diesen Überlegungen, sind ein Drittel ihres Jahresurlaubs davon betroffen. Wie die betroffenen Beschäftigten die erforderlichen Urlaubstage aufbringen sollen, darüber schweigt die Verwaltungsspitze. Gleichermaßen fehlt es noch an Überlegungen im Umgang mit Überstunden, die beispielsweise in Bürgerämtern ausgeschlossen sind.“

  • Blick auf ein Kernkraftwerk (Symbolbild).
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Der „Eindruck der Ideenlosigkeit“ verstärke sich „in Anbetracht der jahrelangen Forderungen der ver.di-Personalräte, die Verwaltung an wenigen Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr zu schließen“. Sie habe bereits damals auf Energiesparaspekten gefußt: „Sowohl der Stadtdirektor als auch die damaligen Oberbürgermeister hatten dies konsequent abgelehnt. Die Einsparungen seien marginal und der Dienstleistung für die Bürgerinnen und Bürger wurde ein höheres Gewicht zugeschrieben.“

ver.di wertet den vorgelegten Plan als „unzureichend für eine nachhaltige und solidarische Krisenbewältigung. Ebenso erforderlich bleiben nach wie vor Maßnahmen zum Arbeitsschutz sowie die Überprüfung der technischen Ausstattung für die vermehrte Arbeit von Zuhause. Bleiben diese Faktoren unberücksichtigt, entzieht sich die Stadt Wuppertal dem sozialen Verantwortungsbewusstsein. Die Stadtverwaltung ist nun gefordert, Details zu klären. Das schafft nicht nur Planungssicherheit bei den Beschäftigten, sondern auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die sich entsprechend der Regelungen orientieren können.“