Rastplatz-Test des ACE Lob für Sternenberg, Kritik an Holtkamp

Wuppertal · Rastplätze an der Autobahn haben einen schlechten Ruf, vor allem die unbewirtschafteten ohne Tankstelle oder Restaurant. Der ACE Auto Club Europa nimmt mit seiner Initiative „Deutschland, deine Rastplätze“ in der gesamten Bundesrepublik 500 dieser Anhaltepunkte unter die Lupe. Getestet wurden nun die an der A 46 in Wuppertal.

 Harry und Ute Gohr vom ACE geben dem Rastplatz Sternenberg einen Extrapunkt für die Bärenstatue.

Harry und Ute Gohr vom ACE geben dem Rastplatz Sternenberg einen Extrapunkt für die Bärenstatue.

Foto: ACE / Tolga Kaya

Kriterien waren die Sauberkeit, die Ausstattung, die Familienfreundlichkeit und die Barrierefreiheit. Vor und während der Ferien wurden die Rastplätze Stropmütze und Höfgen (Haan) getestet. Beide haben mit einem „gut“ abgeschnitten. Sie verfügen über schattige Sitzgelegenheiten für Reisende sowie über saubere und funktionale Sanitäranlagen. Dennoch sieht der ACE hier auch Handlungsbedarf.

„Während der Ferien war das Gelände der Rastplätze deutlich verschmutzter und sollte häufiger gereinigt werden“, so Harry Gohr, Vorsitzender des ACE-Kreises Bergisch Land. „Auch die Trennung der PKW- und LKW-Parkplätze ist nicht zufriedenstellend. Die Parkbereiche sollten besser voneinander getrennt werden um Chaos zu vermeiden und die Sicherheit zu steigern.“ Hier könnten Reisende und Familien laut dem Autoclub aber ohne Bedenken eine Pause einlegen.

Im öffentlichem Bereich hinter der Tankstelle des Rastplatzes Sternenberg-Nord springt die Bärenstatue ins Auge. „Eine nette Abwechslung auf den sonst eher öden Autobahnrastplätzen“, stellt Gohr fest. „Dafür bekommt die Anlage einen Extrapunkt von uns.“

Auch sonst zeigt sich der Rastplatz laut ACE von seiner besten Seite: „Die saubere und gepflegte Grünfläche bietet neben der Statue auch ausreichend Sitzgelegenheiten und Schatten. Falls man mal kein funktionierendes Mobiltelefon zur Hand hat, findet man hier auch noch eine Telefonzelle.“ Gohr: „Hier kann man sich tatsächlich von der Fahrt erholen und Kraft tanken.“

Der bisher positive Eindruck von den Rastmöglichkeiten an der A46 endet für die ACE-Testerinnen und Tester am Rastplatz Holtkamp kurz hinter dem Kreuz Nord. Der kleine einspurige Rastplatz begrüßt sie mit überfüllten Mülleimern und zahlreichen Abfällen auf dem Boden. Darüber hinaus kritisiert der ACE, dass hier keine Sanitäranlagen vorhanden sind und auch nicht an die Barrierefreiheit der Parkplätze und des Gehweges gedacht wurde.

Nicht nur Menschen im Rollstuhl, sondern allen Verkehrsteilnehmern können wir nur raten, diesen Parkplatz zu meiden“, betont Gohr. Im Gegensatz zu den anderen Rastplätzen an der A46 fällt der Rastplatz Holtkamp beim ACE-Test deutlich durch: „Die Rastanlage scheint mehrmals bei der Reinigungstour vergessen worden zu sein.“ Aber auch baulich lasse die Anlage zu wünschen übrig. Der fehlende Lärmschutz mache nicht nur eine Erholung der Reisenden unmöglich, selbst Unterhaltungen würden nach kurzer Zeit anstrengend.

Rastplätze wichtig für die Verkehrssicherheit

In Deutschland gibt es etwa 1.500 unbewirtschaftete Rastplätze. Laut Autoclub sind viele von ihnen hochfrequentiert, aber nicht alle laden zum Ausruhen ein. Viele Areale seien schmutzig, oft existierten zu wenige Parkplätze für LKW, es gebe selten einen guten Lärmschutz und auch die Barrierefreiheit lasse vielerorts zu wünschen übrig.

„Wer lange Strecken auf der Autobahn reist, der muss auch die Möglichkeit haben, neben sauberen Toiletten auch ruhige Orte zur Erholung aufzusuchen“, fordert Tolga Kaya, Regionalbeauftragter des ACE in Nordrhein-Westfalen. „Wer übermüdet am Steuer sitzt, hat ein höheres Unfallrisiko. Deswegen müssen wir gemeinsam an der Beseitigung dieser Mängel arbeiten.“

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