Energiekrise MIT Wuppertal: Kernkraftwerke weiter betreiben

Wuppertal · Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Wuppertal fordert wegen der unsicheren Gasversorgungslage eine „sofortige Entscheidung der Bundesregierung für eine Laufzeitverlängerung der Kernkraft“.

 Blick auf ein Kernkraftwerk (Symbolbild).

Blick auf ein Kernkraftwerk (Symbolbild).

Foto: adege

„Selbst wenn aktuell wieder etwas Gas aus Russland fließt: Es hängt ein Damoklesschwert über Nordstream 1. Denn der Hahn der Gaspipeline kann jederzeit abgedreht werden. Die Unsicherheit zeigt, wie abhängig wir alle von Russland sind. Deshalb muss die Bundesregierung die Laufzeitverlängerung der verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland umgehend vorbereiten“, so der Wuppertaler MIT-Vorsitzende Michael-G. von Wenczowsky.

Derzeit wird werde Drittel des russischen Erdgases verstromt. Kernkraftwerke könnten einen Teil dieser Gasverstromung ersetzen.: „Atomstrom ist die bedeutendste Sofortmaßnahme zur Reduzierung russischer Gasimporte. Zudem ist sie klimafreundlich. Ein Verzicht auf dieses Potenzial wäre schlichtweg verantwortungslos“, so von Wenczowsky.

Die MIT Wuppertal fordert Bundesenergieminister Robert Habeck (Grüne) angesichts der Energiekrise auf, „grüne Tabus und Ideologien zu überwinden“. „Die Verlängerung der deutschen Kernkraftwerke ist technisch und personell möglich. Jetzt muss endlich auch die gesetzliche Weichenstellung erfolgen“, meint der Wuppertaler MIT-Vorsitzende.

Die sechs noch funktionsfähigen Kernkraftwerke, die noch eine Betriebsgenehmigung haben und von denen drei noch am Netz sind, könnten zusammen 66 Terawattstunden Kohlendioxid-freien Strom produzieren. Damit könnten sie gleich mehrere Gas- und Kohlekraftwerke ersetzen. Die sechs Kernkraftwerke haben 2021 genauso viel Strom produziert wie alle Photovoltaikanlagen zusammen.

„Jede Entlastung in der Stromerzeugung hilft. Es zählt jetzt jede Kilowattstunde“, betont von Wenczowsky. „Die Versorgungssicherheit ist hochgradig gefährdet. Es ist schwer auszumalen, was uns in den kommenden Wintermonaten droht. Die Ampel-Regierung muss jetzt handeln!“

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