Kritik der Linken an Staatsanwaltschaft Tod in Polizeigewahrsam: „Warum diese Intransparenz?“

Wuppertal · Nach dem Tod des 25 Jahre alten Giórgos Zantiótis am 1. November 2021 im Wuppertaler Polizeigewahrsam fordern die Linken eine „unparteiliche Ermittlungsarbeit nach Vorgaben des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte“.

 Bürgerinnen und Bürger verlangten bei der Demo am vergangenen Samstag am Döppersberg Aufklärung.

Bürgerinnen und Bürger verlangten bei der Demo am vergangenen Samstag am Döppersberg Aufklärung.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Es gebe keine Neutralität, „wenn Polizei gegen Polizei ermittelt. Es ist höchste Zeit für eine unabhängige Ermittlungsbehörde, die mögliche Polizeigewalt untersucht“, so der Fraktionsvorsitzende Gerd-Peter Zielezinski. „Dass Staatsanwaltschaft und Polizei erst fünf Tage später, nach dem Bekanntwerden des Todes in den sozialen Netzwerken, öffentlich Stellung bezogen, erzeugt ihnen gegenüber großes Misstrauen. Warum diese Intransparenz?“

In ihrer Pressemitteilung habe die Staatsanwaltschaft den Todesfall zunächst als nicht medienrelevant eingestuft. „Warum gilt der Tod eines Menschen im Gewahrsam der Polizei als nicht medienrelevant? Warum sollte die Öffentlichkeit kein Interesse an Aufklärung haben, wie ein Mensch in Polizeigewahrsam gestorben ist? Warum gab es im Landtag keine Nachfragen, auch nicht von den Wuppertaler Abgeordneten? Wie ist die Differenz zwischen den Schilderungen der Polizei und denen der Schwester über die Festnahme zu bewerten? Diese und mehr Fragen müssen beantwortet werden“, verlangt Zielezinski.

Er fordert gemeinsam mit der Familie („Die Linke im Rat spricht der Familie von Giórgos Zantiótis ihr tiefempfundenes Mitgefühl aus“) und den Demonstrierenden in Wuppertal und anderen Städten „die unabhängige Aufklärung des Todes von Giórgos Zantiótis“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort