Kritik an Landesregierung SPD-Gespräch mit Trägern der Schulsozialarbeit

Wuppertal / Düsseldorf · Die Wuppertaler SPD-Ratsfraktion hat nach eigenen Angaben Gespräche mit den Trägern der Schulsozialarbeit aufgenommen. Ziel müsse sein, „mit einer Stimme in Richtung Landesregierung“ zu sprechen. Zuvor hatten die Caritas, das Wichernhaus und der Verein Ogata angekündigt, aus finanziellen Gründen die Arbeit zum Ende des Schuljahres einzustellen.

Johannes van Bebber ist Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.

Foto: Jens Grossmann

„Ehrlich gesagt hatte ich bereits befürchtet, dass erste Träger dem Druck der andauernden Ungewissheit hinsichtlich der Weiterfinanzierung der kommunalen Schulsozialarbeit nicht mehr länger standhalten können“, so Susanne Giskes (schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion), nach dem Austausch im Rathaus.

Johannes van Bebber (Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses): „Seit 2011 fordern wir gemeinsam mit den Wuppertaler Trägern eine unbefristete und rechtsverbindliche Finanzierung der kommunalen Schulsozialarbeit. Geliefert hat die Landesregierung NRW aber immer nur befristete Lösungen, die im Übrigen auch nie auskömmlich waren. Kommunale Schulsozialarbeit war immer schon ein Zuschussgeschäft für die Träger. Seit 2021 wissen wir, dass der aktuell gültige Finanzierungsrahmen zum 31. Juli dieses Jahres ausläuft.“

Die Landesregierung, „die diesen Rahmen so festgesteckt hat“, rühre sich aber nicht: „Das ist ein unhaltbarer Zustand, denn die Träger können Stand heute noch nicht sagen, ob und wie es nach den Sommerferien für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an einigen Schulen in Wuppertal weitergeht. Da finde ich es schon reichlich vermessen vom CDU-Kreisvorsitzenden Johannes Slawig, den Trägern vorzuwerfen ‚das Handtuch zu werfen‘. Davon kann nun wirklich nicht die Rede sein“, ergänzt.

Man werde „nicht nur den Erhalt der kommunalen Schulsozialarbeit fordern, sondern vor allen Dingen einen unbefristeten Finanzierungsrahmen, der den Trägern bei der Frage der Personalkosten eine gewisse Flexibilität ermöglicht“, ergänzt Susanne Giskes. „Unsere kommunalen Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sind hoch qualifiziert und durch ihre gute Vernetzung innerhalb der Stadt ein ganz wichtiges Bindeglied zwischen Schule und Jugendamt. Dies gilt es dauerhaft zu erhalten und idealerweise noch zu stärken.“