„Anlass für die Gründung der Initiative war das Vorhaben der Stadtverwaltung, im vergangenen Jahr rund 129 Hektar neue Gewerbepotenzialflächen im Außenbereich auszuweisen und zur Prüfung freizugeben. Parallel wurden acht Hektar Wohnbaufläche im sensiblen Bereich Hipkendahl ins Spiel gebracht“, so die Initiaoren. Diese Pläne stießen auf erheblichen Protest.
„Versiegelte Flächen verschärfen Hitze, verhindern Versickerung, zerstören Böden, Landschaftsbild und Lebensräume für Tiere und Pflanzen – das ist weder klimagerecht noch nachhaltig“, erklärt Christoph Ziegler von „Grün.Stadt.Grau“. „Das Mantra ‚nur mit neuen Gewerbeflächen entstehen Arbeitsplätze‘ greift viel zu kurz. Es braucht endlich kreative und flächensparende Lösungen statt Flächenfraß.“ (Bilder von der Demo gegen Grünflächen-Versiegelung im August 2024)
Demo gegen Grünflächen-Versiegelung
Der Bürgerantrag fordert, dass eine neue Bebauung auf bisher unversiegelten Flächen „grundsätzlich unterbleiben“ soll: „Wo dies nicht vermeidbar ist, soll vollständig ausgeglichen werden – nicht nur rechnerisch, sondern real und ökologisch wirksam.“ Mit dem Beschluss zum Klimanotstand 2022 habe sich der Rat ambitionierte Ziele gesetzt: „Doch in der Praxis sieht die Bilanz anders aus.“ Noch immer würden „wertvolle Landschaftsräume und Böden“ durch neue Bauprojekte gefährdet. „Das steht in krassem Widerspruch zu den selbstgesetzten Klimazielen“, so Ziegler.
Die Initiative verweist auf die nationalen und europäischen Ziele zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und fordert: „Auch Wuppertal muss seinen Beitrag leisten.“ Voraussichtlich wird der Antrag im kommenden Gremienlauf in den Stadtrat eingebracht. Die Initiative erwartet „eine ernsthafte Befassung mit dem Anliegen – und klare Positionierungen der Fraktionen. Denn fest steht: Der Umgang mit Freiflächen wird bei der Kommunalwahl im September eine zentrale Rolle spielen. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger fordern konsequenten Flächenschutz, Klimagerechtigkeit und eine lebenswerte Stadtentwicklung.“