Umfassender Bericht Integrationsmonitoring 2025: „Zeigt große Herausforderungen“

Wuppertal · Mit einer Fülle von Daten aus zahlreichen Bereichen punktet der jetzt vorgestellte und etwa 50 DIN-A4-Seiten umfassende Bericht zum Integrationsmonitoring 2025 der Stadt Wuppertal.

Bei der Vorstellung des Integrationsberichtes (v.li.): Integrations-Ressortleiterin Suna Lenz, Sozialdezernentin Annette Berg, Arlin Çakal-Rasch, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums sowie Fachreferentin Burcu Künbül.

Foto: Stadt Wuppertal

Darin geht es – kurz gesagt – um möglichst sämtliche Facetten all dessen, was sich rund um das Thema Integration mit Zahlen und Hintergründen belegen und bewerten lässt. Suna Lenz, die Leiterin des Integrations-Ressorts: „Wuppertal hatte noch nie so viele Daten zum Thema Migration.“

Eine Zahl gleich zu Beginn: Im Jahr 2023 hatten fast die Hälfte, exakt 44,5 Prozent, aller Menschen in Wuppertal, also 162.180, einen in vielfältiger Weise zusammengesetzten Migrationshintergrund. Bei den unter Sechsjährigen sind es sogar 68,2 Prozent. Eine ausländische Staatsangehörigkeit haben in Wuppertal 86.943 Menschen.

Das Titelbild des Berichts.

Foto: Stadt Wuppertal

Der Begriff „Migrationshintergrund“ (auch „internationale Geschichte“) wird im Monitoringbericht verwendet für Menschen mit nicht-deutscher erster Staatsangehörigkeit, für Menschen mit deutscher und einer weiteren Staatsangehörigkeit, für Menschen, die die deutsche Staatsangehörigkeit nachträglich erworben haben, für Menschen, die im Ausland geboren sind sowie für Kinder unter 18, die mit mindestens einem Elternteil aus einer genannten Kategorien im selben Haushalt leben.

Integrations- und Sozial-Dezernentin Annette Berg ist sich klar: „Die Vielfalt in Wuppertal wird erfreulich intensiv gelebt. Integration jedoch ist kein Zufall, sondern eine gemeinsame Kraftanstrengung. Sie muss offensiv gestaltet werden.“

Eine große Bedeutung dabei kommt dem von Arlin Çakal-Rasch geleiteten Kommunalen Integrationszentrum zu, das in allen schulischen und außerschulischen Belangen zuständig ist. Suna Lenz über die von Integrationsmanagement-Fachreferentin Burcu Künbül präsentierte Zahlensammlung: „Diese Daten nehmen teilweise aus populistischen Positionen die Luft heraus, zeigen aber auch große Herausforderungen.“ Beispiel für eine Zahl, die Realität gegen Populismus setzt: Den größten Teil der Zuwanderung nach Wuppertal machen nicht etwa Geflüchtete aus, sondern Menschen aus der Europäischen Union.

Der Monitoring-Bericht ist in folgende Themenfelder gegliedert: Demografie, Rechtsstatus und Einbürgerung, Bildung, Kinder und Jugend, Arbeit und Beruf, soziale Sicherung sowie Wohnen. Einige Eckdaten beziehungsweise wichtige Erkenntnisse: Nach wie vor ist die Bildungsungleichheit groß. Schulübergänge aufs Gymnasium gibt es bei jungen Leuten mit ausländischer Staatsangehörigkeit nur zu 16,6 Prozent, bei deutscher Staatsangehörigkeit sind es 41,2 Prozent. Überproportional folgt bei ausländischer Staatsangehörigkeit nach der Grund- die Real- oder Hauptschule, das Abitur wird seltener erreicht, die Schulabbruch-Quote ist höher. Außerdem: Jedes dritte Kita-Kind in Wuppertal spricht zu Hause eine nicht-deutsche Sprache.

Die Beschäftigungsquoten im Vergleich von ausländischer mit deutscher Staatsangehörigkeit nähern sich klar an – nicht jedoch bei den Frauen: Frauen mit deutschem Pass sind zu 59,9 Prozent berufstätig, Frauen mit ausländischen Papieren nur zu 33,1 Prozent. Menschen mit ausländischem Pass verdienen unterdurchschnittlich, beziehen öfter als Deutsche soziale Sicherungsleistungen.

Suna Lenz: „Bei allen Facetten hilft es gar nichts, zu lamentieren, sondern es geht darum, konkrete Angebote zu machen.“ Die koordinieren Integrations-Teams – etwa im Kontakt mit den etwa 80 Wuppertaler Migranten-Vereinen. Dezernentin Annette Berg: „Wir müssen uns stets fragen, wie die Wirksamkeit dessen ist, was wir tun. Thema ist, Barrieren und Probleme zu ermitteln und dann passende Strategien zu entwickeln.“