Haus an der Cronenberger Straße Seit Wochen im Kalten

Wuppertal · Auch wenn die Temperaturen relativ mild sind, auf eine Heizung mag momentan niemand verzichten. Doch in der fünften Etage der Cronenberger Straße 86 friert Mieter Ralf Dürr. "Außerdem stapelt sich der Müll vor dem Haus und im Keller." Wenn er könnte, würde er ausziehen.

 Im Kampf gegen die ständige Kälte setzten die Mieter Propangasstrahler ein.

Im Kampf gegen die ständige Kälte setzten die Mieter Propangasstrahler ein.

Foto: Manfred Bube

Doch das ist nicht leicht.

"Als wir im April 2013 hier eingezogen sind, war die Welt noch in Ordnung", berichtet Dürr. Allerdings nur kurz, "denn schon bald funktionierte die Heizung nicht mehr richtig. Der vertraglich zugesicherte Hausservice trat und tritt nur sporadisch in Erscheinung", ärgert er sich. Hinzu kommen weitere Missstände: Vor dem Haus Unrat, im Keller stapeln sich übel riechende die Müllsäcke, das Treppenhaus ist dunkel und schmutzig.

"Vom 1. bis 13. Oktober funktionierte die Heizung überhaupt nicht, dann wurde es für Stunden warm, dann wieder zwei Tage nicht. So geht das schon seit Jahren", bestätigt Nachbarin Birgitt Huhmann. Und zeigt auf das Blatt, wo sie die seltenen Wärmeperioden akribisch festgehalten hat. Dürr und sie haben sich Propangasstrahler und Elektroheizungen angeschafft, um die Raumtemperaturen auf ein erträgliches Maß zu bringen. Auch wenn die Kosten, die sie selbst tragen müssen, schmerzen.

"Von der Hausverwaltung werden wir ständig vertröstet. Mal heißt es, man stelle gerade von Öl auf Gas um, doch die Vertragsgestaltung zöge sich in die Länge, dann kommt ein neuer Ölbrenner ins Spiel, der eingebaut werden soll, aber im Endeffekt passiert nichts", ergänzt ein weiterer Mieter mit dem Hinweis darauf, dass im Keller und im Garten hinter dem haus schon vermehrt Ratten gesichtet wurde.

Zuletzt hat der schwer krank gewordene Dürr einen Umzug in Erwägung gezogen, doch nicht zuletzt der Transport des Pflegebettes aus der fünften Etage lässt ihn vor den Kosten zurückschrecken. In letzter Konsequenz hat er jetzt die Miete gekürzt. Geändert hat es nicht, die Antwort der Hausverwaltung sei lediglich gewesen, das sei sein gutes Recht.

Der Rundschau gegenüber war sie zu keiner Stellungnahme bereit.

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