Posse um Kamioka

Große Aufregung bei den Wuppertaler Bühnen: Verlässt Toshiyuki Kamioka Wuppertal nach der Spielzeit 2015/16 oder nicht? Aufgeschreckt von Medien-Meldungen, er gebe bereits 2016 sämtliche seiner Ämter an den Wuppertaler Bühnen und beim Sinfonieorchester auf, veröffentlichen die Wuppertaler Bühnen am Donnerstag (13.

Posse um Kamioka
Foto: Jens Grossmann

November 2014) ein Dementi.

"Ich bin sehr betroffen über diese Meldung, deren Urheberschaft ich nicht nachvollziehen kann. Es spricht aber für sich, dass diese gerade an einem Tag, an dem das gesamte Orchester und ich sich auf einer Gastspielreise im Ausland befinden, publiziert wird", so Kamioka in dieser Pressemitteilung.

Kamioka habe vor einigen Tagen ein vertrauliches Hintergrundgespräch mit Oberbürgermeister Jung, Stadtdirektor Johannes Slawig und dem Kaufmännischen Direktor der Wuppertaler Bühnen, Schaarwächter, geführt. Dabei sei es auch um seine Zukunftsperspektiven und mögliche Änderungen bei Ämtern, die er vertraglich innehat, gegangen, heißt es seitens der Bühnen. Keineswegs aber hätte dieses Gespräch zur Annahme führen können, er, Kamioka, "schmeiße den Bettel hin". Bei solch langfristigen Verträgen, wie er sie habe, sei es völlig normal, dass man in interner Runde über Anpassungen und Änderungen spreche. "Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass aus dieser vertraulichen Runde Informationen oder Gerüchte an die Medien gegangen sind, die zu der jetzt publizierten Meldung geführt haben." Am 19. November 2014 soll im Aufsichtsrat weiter gesprochen werden.

Einen angeblichen Streit mit dem Orchester, von dem berichtet wurde, dementiert er mit allem Nachdruck: "Es gibt keinen Streit! - Atmosphärische Störungen kommen immer mal wieder bei der Zusammenarbeit in unserem Bereich vor. Dies wäre sicher kein Grund für mich, meinen Vertrag als Chefdirigent überstürzt auflösen zu wollen", sagt Kamioka. Medien hatten berichtet, ein großer Teil der Orchestermusiker hätten sich gegen die geplante dritte Japan-Tournee ausgesprochen, weil ihnen die Gefahr durch radioaktive Strahlenbelastungen in Fukushima zu groß sei. Das habe Kamioka so sehr gekränkt, dass er nun die Stadt verlassen und zurück nach Japan gehen wolle.

In der Pressemitteilung der Bühnen heißt es heute dazu, Kamioka bekomme immer mehr Anfragen als Dirigent, insbesondere aus Japan. " Insofern muss ich darüber nachdenken dürfen, ob ich meinen Verpflichtungen als Opernintendant langfristig genügen kann. Auf jeden Fall werde ich diese über volle zwei Spielzeiten erfüllen. Dann muss man sehen." Die Spielzeit 2015/16 sei größtenteils durchgeplant.

Dieses Dementi sorgt nun bei der Stadt offenbar für Redebedarf. Am Donnerstag (13. November 2014) werde man keine Stellungnahme zur Personalie Kamioka abgeben, kündigt das Presseamt an.

Stellungnahme von OB Peter Jung: hier klicken!

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